Buchbesprechungen für Unternehmerinnen und Unternehmer
00:00:00: Herzlich willkommen zu Episode 110. Hier ist wieder Angela Hammercheck und ich habe mir aus meiner
00:00:12: Sicht heute ein wirklich großartig besonderes Buch herausgesucht, nämlich den Atlas der
00:00:18: Kreativität "Juicy Gray", was es damit auf sich hat. Das lösen wir gleich nochmal auf.
00:00:25: Geschrieben ist es von Bernhard Zünkeler, erschienen im Brandeinsverlag und es ist anspruchsvoll
00:00:32: auf der einen Seite das Buch, auf der anderen Seite hat es bei mir Synapsen ohne Ende gefeuert und
00:00:39: gezündet und deshalb freue ich mich total über dieses Buch mit der Ute Walter zu sprechen. Ich
00:00:48: habe sie nämlich ganz bewusst heute ausgesucht. Wir sind beide zusammen in so einem Arbeitskreis,
00:00:55: die Zukunftshandwerker beschäftigen uns mit dem Thema Futures Thinking und die Ute hat letztes
00:01:02: Jahr bei InKiel, du kannst gleich nochmal erzählen, in welchem Zusammenhang einen Workshop
00:01:09: zur Zukunft der Kreativität veranstaltet und deswegen freue ich mich, dass du da bist, Ute,
00:01:15: und sag hallo und ja, es wird eine spannende Diskussion. Vielen Dank Angela. Stimmt mich
00:01:21: ganz, es war kein Workshop, ich habe ein Projekt gemacht, genau, es war Teil einer Ausstellung.
00:01:27: Ich habe zum Thema Zukunft der Kreativität gearbeitet und verschiedene Szenarien erstellt.
00:01:32: Sehr gut. Vielleicht magst du zwischendurch ja von diesem Projekt auch erzählen, ich fand
00:01:39: es nämlich ganz spannend, was du da gemacht hast und wenn wir mal so aufs Buch drauf gucken,
00:01:46: was sind so die wichtigsten Erkenntnisse. Also es heißt ja Atlas. Für mich ist es gar
00:01:52: kein Atlas in dem Sinn, sondern tatsächlich ein Reiseführer. Also ich verstehe das echt als
00:01:59: Reiseführer zum eigenen Denken und Fühlen und der hat mich zu bekannten und entlegenen Orten
00:02:06: geführt, wenn man so will und hat mir eigentlich Lust gemacht und gibt auch Reisetipps, wenn
00:02:11: man es jetzt mal in dieser Sprachwelt belassen will, gibt auch Reisetipps so Entdeckungsreisen
00:02:18: zu sich selbst und zu seinem Denken und deswegen freue ich mich total. Ich bin auch voll begeistert
00:02:24: von dem, Ute, und ich hoffe ein bisschen von meiner Begeisterung kann ich auf dich überspringen
00:02:31: lassen. Stimmt. Ja genau, vielleicht magst du so deinen ersten Eindruck kurz schildern. Mein erster
00:02:40: Eindruck war "Ach du meine Güte". Ich habe lange kein Buch mehr so gelesen, wo ich so viel mit
00:02:47: arbeiten musste. Ich habe nichts gegen anspruchsvolle Kost, aber ich habe wirklich seit der Uni nicht mehr
00:02:55: so viele Notizen gemacht, nicht mehr so viel nachgeschlagen, nicht mehr gedacht "Ach du meine
00:02:59: Güte", habe ich das wirklich richtig verstanden und ich hätte mir auch eigentlich gerne noch ein
00:03:03: Oberseminar gewünscht, um das alles nochmal zu diskutieren. Insofern freue ich mich sehr,
00:03:09: dass wir jetzt hier zusammenkommen. Ich fand hier quasi das Seminar. Viele Sachen fand ich sehr,
00:03:19: sehr spannend und aufschlussreich. Andere fand ich ein bisschen irritierend an mancher Stelle,
00:03:26: aber da kommen wir, glaube ich, noch dazu. Um uns den Zuhörerinnen und Zuhörern kurz mal zu erklären,
00:03:35: das ist jetzt natürlich schwierig, wenn man da nicht vor Augen hat. Warum ist es ein Atlas,
00:03:40: der Bern hat, hat sich, was heißt, die Mühe gemacht oder diese Kreativität gehabt? Also ich
00:03:48: finde, das hat mich zu tief beeindruckt, muss ich mal sagen, wenn ein Mensch auf sowas überhaupt
00:03:54: kommt. Da bin ich hin und weg. Also ich knie nieder vor dieser Schaffenskraft, dieser Geistigen,
00:04:03: dass er es schafft, das, was wir so denken und fühlen, tatsächlich auf so eine Landkarte zu
00:04:09: bringen. Und die hat ja einen, man muss wirklich alles, was man sprachlich da jetzt mit macht,
00:04:16: ist auf Atlas bezogen. Im Sinne von es gibt Breitengrade und Längengrade und die sind auf
00:04:24: vier Dimensionen ausgerichtet. Also normalerweise haben wir Nord, Süd, Ost, West. Hier ist es Raum
00:04:32: und Energie, wäre Nord und Süden und Materie und Zeit, Materie ist Osten, Zeit ist Westen. Da
00:04:40: hatte ich schon den ersten Einfall. Ich weiß nicht, ob du da so tief für dich reingestiegen
00:04:45: bist. Tatsächlich hat es mich gestreuselt, weil ich den Achsen, ich für mich anders benennen würde.
00:04:55: Also anders, für mich gehört Raum und Zeit auf eine Achse und Energie und Materie. Ich kann
00:05:04: dir gar nicht sagen, warum, aber das Raumzeitkontinuum, weil man ja auch in diesen Sprachzusammenhängen
00:05:12: so redet, wäre das für mich eine Linie. Es ist eigentlich völlig egal, wenn das nicht so ist,
00:05:18: also er hat die andere gewählt. Ich weiß es nicht, vielleicht nehme ich mal mit Bernhard Kontakt
00:05:24: auf. Ich habe nicht herausgefunden, warum er die so gewählt hat, wie er sie gewählt hat. Oder
00:05:30: konntest du das herauslesen? Nein, ich glaube, da hat er nichts zugeschrieben meiner Meinung nach. Also
00:05:36: sagen wir mal, ist es willkürlich und dann kann ich auch für mich sagen, okay, dann kann ich ja
00:05:41: willkürlich die Landkarte verändern. Absolut, das denke ich auch. Ich habe natürlich die Landkarte
00:05:48: auch insofern ganz spannend, weil die so viele Ebenen umfasst, wo ich nie darüber nachgedacht
00:05:55: habe, dass diese Dinge was mit Kreativität zu tun haben können. In meinem Projekt habe ich natürlich
00:06:01: viel geguckt, was ist Kreativität, wie wurde die definiert im Laufe der Jahre und da kam natürlich
00:06:08: das Wort Imagination, Inspiration auch sehr sehr häufig vor. Aber was der Herr Zünkeler macht,
00:06:14: ist ja viel viel tiefer zu gehen und wirklich Bereiche anzugehen, die sonst eigentlich ganz
00:06:20: oft unterlegen berechen. Selbstfürsorge so abgeklappert werden. Das heißt, habe ich auch genug
00:06:26: geschlafen, um vielleicht kreativ zu sein. Bin ich hungrig, was ist das für eine Raumtemperatur?
00:06:31: Habe ich überhaupt genug frische Luft, um denken zu können und diese Selbstverständlichkeiten
00:06:36: laufen ja wirklich unter Selbstverständlich ganz oft ab. Man macht sich das sonst nicht bewusst
00:06:41: und insofern fand ich das schon total spannend, dass die im Atlas aufgezeigt werden.
00:06:47: Ja, genau. Und das vielleicht nochmal eingeschoben. Was ist der Sinn und Zweck des Buches? Warum hat
00:06:54: er diesen Atlas der Kreativität überhaupt entwickelt? Das finde ich schon einen wichtigen
00:06:59: Punkt an der Stelle. Tatsächlich, wir haben herausfordernde Aufgaben als Menschen und
00:07:06: als Gesellschaft zu leisten, die mit normalen Denken, mit den linearen Denken halt nicht mehr
00:07:13: so locker und einfach zu lösen sind. Und er versucht eben, dieser Atlas soll eben eine
00:07:20: Hilfestellung dafür geben, seine eigene Kreativität, aber auch die im Team zu
00:07:29: fördern, hochzubringen und zu neuen Lösungen zu kommen. Sehr schön. Das hat mich auch
00:07:36: begeistert, weil man sonst auch ganz oft denkt, Kreativität ist eine Fähigkeit, die hat man
00:07:40: oder die hat man nicht. Und genau dieser Überzeugung ist er eben nicht, sondern dass er sagt, es gibt
00:07:45: bestimmte Areale in uns und um uns herum, die zum Atlas der Kreativität gehören und die wir
00:07:54: aktivieren können, um auf innovative Lösungen für Probleme zu kommen. Ja, genau. Und insofern ist,
00:08:01: also ich finde tatsächlich, dass Kreativität zu klein gegriffen ist als Begriff, wenn man sich
00:08:10: den Atlas anschaut, sondern für mich ist es wirklich eine komplette Kratographie unseres
00:08:17: Denkens. In der Mitte steht ja auch das Ich. Und wenn man sich dann anschaut, und das hat
00:08:22: mich sehr, sehr berührt, er hat ja dann diese vier Intelligenzebenen, immer von IQ und vielleicht
00:08:31: noch emotionale Intelligenz. Aber auf dieser Karte ist auch eingezeichnet. Sehr schön. Übrigens,
00:08:36: jetzt muss ich noch einen Sidekick machen. Was ich wirklich bereue ist, bis zum letzten Umzug vor
00:08:43: zwei Jahren hatte ich noch meinen Dirke Weltatlas. Ich weiß nicht, ob du den in der Schule nicht
00:08:50: verliebt hast. Also 50 Jahre lang hat mich der Dirke Weltatlas in jede Wohnung mit begleitet und
00:08:57: das Format vom Buch ist ja mehr oder weniger identisch. Auf jeden Fall, ja. Also das hat
00:09:05: mich erstens zum Schmunzeln gebracht und zweitens hätte ich den jetzt gerne nochmal wieder in der
00:09:09: Hand gehabt. Und da kann man dann nochmal sehr schön sehen, wie diese Karten im Dirke eben so
00:09:16: aufgezeichnet waren und das hat er ja auch. Und auf der Karte hat er eben noch die vier
00:09:26: Intelligenzebenen eingezeichnet. Und die waren mir so nicht bewusst, dass man mal so über
00:09:34: Intelligenz nachdenkt, weil er auch sagt, die spielen ja auch immer mit Greif der eins ins andere.
00:09:39: Kann man gar nicht getrennt sehen, nämlich das molekulare Denken, das Spüren, das emotionale,
00:09:48: die emotionale Intelligenz, das Fühlen, das Kognitive, das Überlegen und das Fiktionale. Und
00:09:54: das ist für mich ein neuer Gedanke gewesen. Die Fiktionale Intelligenz, nämlich dieses
00:10:00: in Möglichkeiten winken. Es ist schön, ne? Das gefällt mir auch. So, und jetzt muss ich noch mal zurückblättern.
00:10:09: So, und jetzt hat er, jetzt wird es anspruchsvoll, da gebe ich dir völlig recht. Es hat er im Prinzip
00:10:17: auf dieser breiten Längebene und diesen vier Intelligenzebenen, hat er jetzt in jedem Quadranten,
00:10:25: er nennt es Metropolen, hat er einfach, da fehlt mir eigentlich das Wort, da wollte ich dich fragen,
00:10:35: was würdest du als anderen Begriff für Metropolen finden, der das kennt, zeichnet, was er da macht?
00:10:41: Also es sind dann im Prinzip die Ausprägungen unserer Gefühle und unseres Denken, sich machen wir
00:10:48: ein Beispiel, da gibt es dann den Begriff Toleranz, Verantwortung, Gewohnheit, Empfindlichkeit, Aggression,
00:10:56: Ehrlichkeit. Also da hat er 82 solche Begriffe, die er da auf diese Landkarte verteilt und zeigt dann im
00:11:04: Laufe des Buches auf, wie man seine Kreativität fördert, wenn man einfach von einem Begriff zum
00:11:11: anderen entweder direkt geht oder springt oder mit umwegen und einkreist. Richtig, ich glaube er
00:11:19: definiert es als Impulse der Schaffenskraft, weil jeder dieser Leuchttürme für Sicherheit schon
00:11:27: das auslösen kann und wenn man mehrere miteinander kombiniert, kommt halt das noch besser aus.
00:11:33: Genau, also das auch noch erklärt als Begriff, also man muss schon wirklich, wie du sagst,
00:11:39: immer noch das Vokabeln lernen. Zwei Sachen hätte ich mir tatsächlich gewünscht, dass es irgendwo
00:11:47: so eine Übersicht der Vokabeln noch mal gibt, die man immer parat hat und das hast du auch im
00:11:53: Vorgespräch gesagt, dass man den als große Faltkarte rausnehmen kann. Ich habe es drin herum gemalt, wie
00:12:03: Blöd. Ja, genau, so soll es ja auch sein. Und wie gesagt, es gibt eben diese 82 Metropolen, also
00:12:18: ist jetzt ja 82 Impulsmöglichkeiten und daraus hat er dann nochmal, jetzt muss ich gucken,
00:12:24: weißt du auswendig, wie viele Leuchttürme man natürlich nicht haben. Rausgezogen ist jetzt
00:12:32: auch nicht so wild, das sind im Prinzip die, die Starkleuchten heißt es, also da kommt zum Beispiel
00:12:40: Liebe, Weisheit, Konzentration, Angst und diese Leuchttormeterapolen, die befinden sich auf
00:12:48: diesen Längengrad und auf dem Breitengrad. Jetzt gehen wir einfach mal in mediasways. Ich glaube,
00:12:57: da wird es nochmal dann deutlicher. Also vielleicht magst du nochmal deinen Eindruck schädern von der
00:13:04: Landkarte, weil du ja gesagt hast, das ist echt was zum Lernen, also das ist wirklich ein Unterrichtsfach,
00:13:10: das man da absolviert. Bei mir hat die Landkarte tatsächlich, also ich bin jetzt, ich arbeite auch
00:13:15: sehr viel mit den Büchern, die ich lese, gerade für den Podcast und male und machen den Notizen und
00:13:21: so weiter. Aber für mich war diese Landkarte nicht so, dass ich jetzt alle 82 Metropolen auswendig
00:13:26: gelernt habe, damit ich sie dann bei Werbett Millionär aufpacht. Aber für mich war das einfach so,
00:13:35: dieser neue Blick aufs Denken, der mich so begeistert und fasziniert, dass ich jetzt innerhalb
00:13:44: dieser Landkarte einfach immer gerne mal hergehe und sage, ich springe mal auf einen Punkt, also
00:13:50: ich habe jetzt gerade ein Thema, ein Problem. Dann springe ich einfach auf einen Punkt, den ich mir
00:13:55: zufällig raussuche und dann überlege ich mir, was bedeutet der für dieses Thema. Und dann springe
00:14:01: ich von dem Punkt auf dem anderen, der vielleicht ganz gegen überlegt, das nennt er ja dann Jumps.
00:14:06: Genau. Und das ist dann ein "Smile". "Smile" ist dann ein Zirk, quasi der mit einem Smile gleichzeitig
00:14:18: bewältigt wird, also es sind wirklich viele, viele Vokabeln und ich habe mich an der Stelle einfach
00:14:24: gefragt, braucht man das? Ich denke, man kann Informationen zugänglich machen und es den Leuten
00:14:33: gleichzeitig etwas einfacher machen, indem man genau überlegt, wie viele neue Begrifflichkeiten
00:14:39: brauche ich, wie viele möchte ich vielleicht auch einfach einführen, weil es ja mein Projekt ist und
00:14:44: ich das genauso gestalten kann, wie ich möchte. Aber bei mir nimmt die Begeisterungsfähigkeit
00:14:50: rapide ab, wenn ich merke, ich muss unheimlich viel Hirnschmalz investieren, um da überhaupt
00:14:56: mithalten zu können. Und das ist wahrscheinlich eine andere Art von Lesen. Ich habe ein unheimlich
00:15:02: turbulenten Alltag mit Arbeiten und Kehrarbeit und dieses und jenes und wenn ich mir dann die Zeit
00:15:08: nehme und ein Sachbuch lese, dann habe ich auch den Anspruch, dass ich etwas dabei lerne, aber so,
00:15:15: dass es eben trotzdem noch Spaß macht und nicht so, dass es nur Arbeit ist. Ja, schade. Das ist
00:15:21: schade. Also, weil es für mich wirklich ein anderes Leserlebnis ist, ist, ich sage, ob das jetzt
00:15:29: Michael heißt oder nicht, das vergesse ich sofort wieder. Und vielleicht ist es dann auch, erfümmt
00:15:36: mich auch nochmal wieder gut, einen da an der Stelle von deiner anderen Leseparative das zu
00:15:42: erleben. Du kommst ja aus der Texte. Richtig. Richtig. Ich habe die Textebrille auf und zwar
00:15:49: absolut und meine Aufgabe ist es immer nur, Informationen so zu verarbeiten, dass sie lesbar
00:15:56: und leicht verständlich sind. Und das ist eine oft total schwierige Aufgabe und das ist meines
00:16:02: Erachtens nach die Aufgabe, wo Herr Zündler noch ein bisschen mehr Zeit hätte investieren können.
00:16:08: Wie gesagt, es ist natürlich sein Buch, aber ich finde das immer wirklich, wirklich schade. Und ich
00:16:14: denke dann auch viel an Universitätssprache, die ich inzwischen ganz deutlich kritisiere, dafür,
00:16:21: dass die einfach ihren eigenen Jagon schafft, der ja auch erst mal entziffert werden muss und
00:16:29: dadurch eben auch, ja, sich selber zum Elfenbeinturm macht. Und das finde ich sehr, sehr schade.
00:16:34: Ja, er kritisiert es ja auch tatsächlich im Rahmen des Buches, dass genau das ein Kreativitätskiller
00:16:41: ist. Wenn du vor einem Text dich befindest, der dich einfach komplett überfordert und wo du dann
00:16:47: einfach schon gar keine Lust mehr hast, weiterzulesen, was dann ja tatsächlich kontraproduktiv auch ist.
00:16:52: Richtig, er kritisiert auch Herrschaftswissen an sich, wo es eben darum geht, wie vielleicht in einer
00:16:57: Firma Informationen weitergegeben werden. Er hat zum Beispiel als Idee, dass man rotieren könnte in
00:17:05: verschiedenen Positionen oder Rollen in einem Unternehmen, um einfach verschiedene Perspektiven
00:17:11: zu sehen und auch zu sehen, okay, das Wissen ist da und es wird vermittelt. Dafür muss ich aber
00:17:16: wirklich eben gucken, wie will ich Informationen weitergeben und wie mache ich es den Leuten
00:17:21: einfach, damit die überhaupt, ich weiß nicht, ob das auch, ja doch eigentlich sagt er ja,
00:17:27: an manchen Stellen braucht der Geist Freiraum, um automatisch laufen zu können, im Leerlauf quasi.
00:17:34: Und ich kann ja nicht im Leerlauf sein, wenn ich gleichzeitig mich so doll darauf konzentrieren
00:17:40: muss, Informationen zu feststehen. Ja, das finde ich schade. Wobei wir da jetzt gleich noch drauf
00:17:47: kommen, wenn man uns den Pathway auf Innovation anruft, schon erklärt, das ja auch. Was ich,
00:17:53: ich habe mir nur ein paar Notizen immer so auch am Rand gemacht, gerade wenn man sich jetzt
00:17:58: diese Landkabel anguckt, diesen Atlas, habe ich mich gefragt, wie sieht dann mein Kreativitäts GPS
00:18:05: aus? Also da würde ich mir so ein Maps wünschen, wo das dann eingezogen ist. Ich habe noch nicht
00:18:13: angefangen damit, aber wenn ich Muße habe, hatte ich mir schon überlegt, würde ich mir das tatsächlich
00:18:18: mal auf ein Miroboard übertragen und dann kann man ja noch mal ganz anders damit herum spielen,
00:18:25: weil das was beim Atlas bei mir so ein bisschen immer die Irritation auslöst, weil das, ich bin
00:18:31: auch immer gerne so hinterfragender Mensch, dann frage ich mich halt und das muss ich mir erst
00:18:36: erschließen, das weiß ich alles noch nicht, dann frage ich mich halt, was ist da mal, warum steht
00:18:42: jetzt Verantwortung zwischen Raum und Materie? Ja, das ist eine sehr gute Frage. Also wenn, wenn jetzt
00:18:53: einfach diese Begriffe willkürlich da reingesetzt sind, habe ich kein Problem damit, aber da das
00:18:59: nirgends steht, schwingt das bei mir immer mit. Oder ein paar Sachen sind logisch, ein paar Sachen
00:19:08: sind tatsächlich logisch, also wenn es bei Energie und Materie ist der Schmerz. Ja, das leuchtet mir
00:19:15: super sofort ein. Genau, aber Zeit, nicht auch Energie und Zeit ist Schönheit dazwischen. Na gut,
00:19:24: die Schönheit vergeht mit. Das ist immer das, was wahrscheinlich sein. Aber ich finde es großartig,
00:19:33: also auch das ist ja wieder eine Leistung des Buches und von Bernhardt, wenn man einfach das
00:19:40: so hin und sich genau das fragt und sich, also ich sage jetzt mal, wenn ich jetzt mit Gleichgesinnten,
00:19:46: das wäre jetzt auch für mich im beruflichen Umfeld, sind manche Sachen schwierig, finde ich in der
00:19:54: Umsetzung. Also ich kann mir schwer vorstellen, dass du zu deinem Team gehst, den Atlas auf die Wand
00:20:01: hängst und sagt, hey jetzt lass uns mal hier den Pathway of Innovation gehen. Ich erhebe euch das einmal
00:20:07: kurz, ja, das hier ist die Leuchttromitrimpole. Ja, ich glaube aber tatsächlich, wenn man sich nur diesen
00:20:15: Pathway of Innovation anguckt und das war auch der Teil, der mich am meisten angesprochen und mich
00:20:20: am meisten interessiert hat, weil ich kreativ arbeite, auch schon abstrakt über Kreativität
00:20:25: gearbeitet habe und dass viele Denkmuster sind oder Verhaltensweisen, die mir bekannt vorkommen.
00:20:35: Das fand ich schon interessant und ich glaube, der kann auch ohne den Atlas abgebildet und nachgebaut
00:20:43: werden. Ja, denke ich erstens auch zweitens, beziehungsweise jetzt natürlich, er hat ja
00:20:50: verschiedene Firmen. Also das eine ist nicht eine Firma, sondern das ist ja tatsächlich ein Kunstprojekt
00:20:58: in Los Angeles, das ist Moa und er macht mit seiner, ich glaube seine Firmen, jedenfalls die
00:21:06: die kommen immer wieder vor, die Freitas, übertragen die ja die Ideen und Gedanken aus dem Atlas,
00:21:14: dann in Innovationsprojekte in Firmen. Und das fand ich jetzt im Buch, das ist auch sehr schön,
00:21:21: es ist ja nicht nur einfach der Atlas mit den Beschreibungen oder dann mit vielen guten Hinweisen
00:21:28: und Tipps, sondern es ist ja auch noch ein Bildband richtig von den Kunstprojekten von Esmoa und den
00:21:37: Freitas und das finde ich sehr schön, das mag ich total gerne, das sind dann so 20 Seiten,
00:21:43: einfach Bilder und wenn man vorher gelesen hat, eben wo es jetzt gerade geht oder Diversität und
00:21:50: Komplexität und Komplex und dann schaut man sich unter dem Gesichtspunkt die Bilder an,
00:21:55: dann hatte ich bei ein paar Bildern einfach großartige Wow Momente. Ich weiß nicht ob du die Bilder dir
00:22:00: so bewusst angeguckt hast. Ja es ist spannend, da habe ich wieder eine ganz andere Brille,
00:22:05: auch was mich inspiriert. Bilder da denke ich ganz, also ich habe unheimlich Schwierigkeiten damit,
00:22:13: Bildlicht zu denken, weil meine Art nicht auszudrücken, wirklich Worte sind und Worte finde ich ganz
00:22:20: häufig auch viel inspirierende, das heißt ich habe mir das durchgeblättert, manchmal auch gedacht,
00:22:24: aha, okay, aber das hat mich nicht geflasht oder inspiriert tatsächlich. Also das ist wirklich
00:22:34: ganz ganz spannend letztendlich, was bei wem funktioniert und das ist ja auch was wo er
00:22:39: darauf eingeht im Pathway of Innovation ist ja die Intuition und die Intuition setzt sich ja auch
00:22:47: zusammen aus den verschiedenen Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben,
00:22:51: das heißt meine Intuition ist eine ganz andere als deine und ich glaube das bildet das gerade
00:22:57: ziemlich gut ab. Ja genau und zum Beispiel, also das eine Bild, das mich total geketcht hat,
00:23:04: obwohl es so ganz klein so nebenan dran war, ist tatsächlich, du siehst eine Stuhlreihe von einem
00:23:12: klassischen Seminarraum, das nennt sich dann Kinobestulung, wo einfach die Reihen so hintereinander
00:23:18: sind und sind fünf Reihen sieht man glaube ich und vier Reihen davon sind diese klassischen
00:23:24: Stühle aus Seminarräumen, funktional und eine Reihe sind alte Holzstühle aus, ich weiß nicht,
00:23:33: ob es aus Schulen ist oder aus irgendwie Wohnzimmern, Esszimmern, die komplett dieses Bild brechen
00:23:41: natürlich, also die mich, die einen total mich geflasht haben und ich mir sofort dann überlegt
00:23:46: habe, ja genau und jetzt stellt ihr vor in dieses Seminar kommen 20 Menschen, die sich da hinsetzen,
00:23:54: wer setzt sich auf dem Holzstuhl, wer setzt sich auf dem normalen Stuhl, wer hat welches Gefühl,
00:24:00: wenn er auf diesem Holzstuhl sitzt, da geben bei mir alle, ich sage es ja alle Synapsen an,
00:24:07: durch dieses Einbild. Ein Gefühl, wenn man es denkt, wird richtig eingefrochen, Wahnsinn. Genau und
00:24:14: das Lustige, wir hatten ja gestern Treffen von den Zukunftshandwerken, Tobias Leitzgang, Tobias
00:24:19: Hallo, Grüße an dieser Stelle, der hat nämlich auch den Atlas gelesen und der ist dann eher
00:24:26: wohl vom Typ her so wie ich, der sich da inspirieren lässt durch solche Bilder und die haben
00:24:32: tatsächlich dann auch mal, hat er von einem Workshop erzählt, wo die einen Stuhl, also wo die gesagt
00:24:40: haben, setzt sich auf den Stuhl und dieser Stuhl repräsentiert jetzt dein Produkt und jetzt
00:24:45: kommunizier mal du als, nicht als Stuhl, sondern also sagen wir mal, das ist jetzt eine Firma,
00:24:52: die Feuerzeuge herstellt, dann ist derjenige, der auf dem Stuhl sitzt, das Feuerzeug und die
00:24:59: anderen können jetzt mit ihrem Produkt sprechen. Ich liebe es, ich liebe es, euch Gedanken,
00:25:05: Experimente. Hab ich mir da natürlich schon überlegt, jetzt müsste ich jetzt mein einer meiner
00:25:11: Steuererwartungskanzleien machen, von meinen Kunden, der Stuhl repräsentiert die Bilanz.
00:25:18: Okay. So und die anderen Mitarbeiter fragen dann, wie geht es dir gerade, was riechst du, was fühlst
00:25:25: du, was schmeckst du, jetzt kommt ja auch beim Pathway of Innovation dieses Beispiel von Rollenspiele,
00:25:30: deswegen ist da miteinander verknüpft. Also da muss man natürlich schon sehr offene und
00:25:37: bereitwillige Menschen haben, die da mitspielen, aber ich kann mir das erstens unglaublich
00:25:43: lustig vorstellen und auch gleichzeitig ein ganz neues Nachdenken über sein eigenes Produkt
00:25:48: oder über seine eigene Dienstleistung erzeugen. Ja, spannend. Mir gefällt auf jeden Fall, dass du in
00:25:53: dem Beispiel direkt auch die Sinne ansprichst und sagst, was, was riechst du, was fühlst,
00:25:58: weil ich ja wie gesagt total begeistert davon bin, dass alle diese Dinge in den Pathway of
00:26:05: Innovation mit eingezogen werden und eben auch im Impact haben. Ja, genau und das meinte ich vorhin
00:26:13: mit diesen vier Intelligenzebenen, warum die mich so begeistert haben, weil es tatsächlich,
00:26:18: also es kommt immer wieder bei ihnen jetzt im Beispiel, im Atlas dann ja auch, weil du immer, also
00:26:23: ich empfiehle da auch, immer alle vier Ebenen ansprechen solltest und eben nicht nur die
00:26:31: visuelle möglicherweise, sondern auch die, die Fiktionale, welche Möglichkeiten eröffnet das.
00:26:37: Also ich finde das ja sehr inspirierend, wenn man wieder bei einer der Begrifflichkeiten sind.
00:26:45: Und auch sehr schön, also mir ist aufgefallen, zwar ganz sicher nicht beabsichtigt, aber viele
00:26:54: Worte sind mit "i". Das ist tatsächlich, das ist Inspiration, Imagination, Intention,
00:27:03: Iteration, Intuition, Improvisation und Interaktion. Der Pathway of "i".
00:27:11: Or "The Seven Eyes" oder kann man tollen Film draus drehen.
00:27:16: Oh, absolut, absolut. Und noch ein Wort mit "i", das kam ich jetzt da drauf, was zum Atlas und
00:27:24: zu dieser Reise auch passt, die kleinen Tipps, die er nebenher gibt, nennt er Inkurrosion,
00:27:30: statt Exkursion. Das finde ich auch schön, weil es eben diese Reise ins Inner-Rais,
00:27:36: also zu sich selbst, hat mich berührt. Da habe ich noch nicht darüber nachgedacht,
00:27:42: aber jetzt, wo du sagst, ist ein schöner Gedanke. Ja, diese kleinen Hinweise fand ich auch ganz
00:27:50: spannend. Mir waren die aber an mancher Stelle ein bisschen zu kurz, genau, weil ja gerade auch der
00:27:56: Anfangsteil sehr theoretisch ist und auch der Pathway of Innovation. Da geht es dann schon ein
00:28:04: bisschen in die Handlung und ins Üben. Was kann man machen, um eben Impulse für die Imagination
00:28:12: zu setzen, aber insgesamt hätte das meiner Meinung nach noch ein bisschen mehr sein können.
00:28:18: Ja. Ich weiß nicht, kennst du das Buch? Das hat er selber auch in seinem Literaturverzeichnis
00:28:26: genannt "Kribbeln im Kopf". Nee, das kenne ich noch nicht. Das habe ich damals ganz am Anfang
00:28:33: in der Werbeagentur gelesen. Das gibt es inzwischen auch als Lernkarten. Das sind verschiedene
00:28:40: Methoden, um auf Ideen zu kommen. Dann ziehst du zum Beispiel eine Karte und da steht dann drauf,
00:28:46: Versuche von oben auf die Dinge zu gucken. Was siehst du? Was passiert, wenn du etwas kleiner
00:28:53: oder größer machst, genau diese Ideen, die er auch hatte? Was passiert, wenn du etwas addierst?
00:28:59: Oder es geht einfach um verschiedene Perspektiven. Das ist ja auch was, was er ganz doll immer wieder
00:29:06: hervorhebt. Perspektivenwechsel, um auf Ideen zu kommen. Aber das ist eben was, was absolut
00:29:13: praxisorientiert ist und vielleicht dann eine sehr, sehr schöne Ergänzung auch zum Atlas der
00:29:19: Kreativität. Ja, sehr gut. Er hat da ja in seinen, diese Stadthilfen für Imagination. Da hat er
00:29:26: sehr viele solche Beispiele und dann, da gibt es so eine Doppelseite. Das ist dann, sind dann
00:29:32: wieder Kunstprojekte, muss man mal sagen, wo das ganz würr so drauf steht. Aber sowas lese ich dann.
00:29:38: Genau. Da ist dann eine der Fragen, also Fragen, die die Fantasie beflügeln, ist da eine der Punkte
00:29:49: und meine Lieblingsfrage ist tatsächlich, "Kerner Deadline, become alive". Das fand ich auch sehr schön.
00:29:56: Toll, ne? Das ist dann wieder ein ganz, ganz schöner und spielerischer Umgang mit Sprache und das
00:30:02: ist ja auch was, was er letztendlich empfiehlt im Bereich Improvisation. Letztendlich ist ja dann
00:30:08: schaffenskraft auch Spielen mit Ideen und gucken. Das soll halt Spaß machen und das ist wieder was,
00:30:15: was ich persönlich sehr schön finde. Ja, genau. Und um das vielleicht nochmal für die Hörerinnen und
00:30:21: Hörer zu erklären, diese Pathways, die er macht, das sind ganz bestimmte, also er nennt es dann auch
00:30:28: Schwungräder, die man in Bewegung setzt, um etwas ein Ergebnis zu erreichen, um einen Weg zu begehen
00:30:36: und den auch für sich zu verinnerlichen. Und dieser Pathway der Innovation, und das macht
00:30:43: das sehr ausführlich und das hat mir sehr, sehr gut gefallen auch, macht er einmal für die individuelle
00:30:48: Ebene, also wenn ich selbst für mich arbeiten möchte und macht er einmal für die kollektive
00:30:54: Ebene, wenn ich Innovation im Team erreichen will. Aber nur um das mal zu erklären und die Mühe
00:30:59: habe ich mir dann auch gemacht und das hat bei mir wieder viel bewirkt. Ich habe mir den Pathway
00:31:04: of Innovation in eine der Karten eingezeichnet. Da geht es also der erste, der Startpunkt ist die
00:31:11: Inspiration. Das geht weiter, das zweite ist die Immagination. Man geht's umstigerweise
00:31:19: auf der Karte geht sie wieder zurück. Also dann ist ein Schritt zurück, die Intention. Dann gehen wir auf die ganz andere Seite.
00:31:29: Also in ganz anderes Quadranten, die Gewohnheit. Von dort gehen wir dann in die Mitte zur Intuition.
00:31:38: Da relativ nah ist die Improvisation und dann kommt als siebtes die Kooperation. Also du malst da so ein Smeichel, also sehr perfekt.
00:31:48: Aber was dann eben passiert und deswegen mag ich diese Karte so gern. Dann habe ich, saß ich da davor und denke mir, naja, also wenn der Endanzerpaulungspunkt ist Inspiration und Endpunkt ist Kooperation.
00:32:00: Wo muss ich denn lang, wenn ich die Abkürzung nehme? Tja. Und du kommst an Humor vorbei. Ach, und das gefällt mir.
00:32:10: Also dann denke ich mir, aha, wenn ich Kooperation will, wenn ich das miteinander als Ergebnis schon vor Augen habe, vielleicht kriege ich meine Mit-Innoventen.
00:32:23: Ich weiß nicht wie das heißt.
00:32:25: Vielleicht kriege ich dir mit Humor. Und so was mag ich an solchen Bildern, weil ich dann halt meine eigene.
00:32:35: Ja toll, wie du da schon mitgearbeitet hast. Also, das gefällt mir echt gut.
00:32:40: Ja, ich fand das eben aus einer Perspektive der Neugierde sehr spannend. Welche Bereiche eigentlich dann zum kreativen Prozess dazugehören.
00:32:52: Wie du am Anfang gesagt hast, das sind eben dann die verschiedenen Denkweisen, die alle angesprochen werden.
00:32:59: Genau. Was mich aber ein bisschen daran gestört hat, ist, dass er ja eigentlich ein riesiges Tag auf, fast auch macht, um das alles zu erläutern,
00:33:09: aber dass dann viele Begrifflichkeiten nicht nur schwammig definiert werden.
00:33:15: Es ist natürlich auch schwierig, Inspiration als solches zu definieren oder die Imagination davon zu trennen.
00:33:24: Weil eigentlich kann Imagination ja nur funktionieren, wenn du vorher in irgendeiner Art und Weise inspiriert bist.
00:33:30: Aber das fand ich dann schade, weil eigentlich wird so viel Zeit und Gedankenkraft darauf verwendet, auf diese Prozesse einzugehen,
00:33:40: aber sie sind dann doch nicht zu 100 Prozent geklärt.
00:33:43: Und dann gab es noch eine Sache, die mich wirklich, wirklich gestört hat.
00:33:47: Und das war im Bereich Imagination. Da ging es darum, dass Irritation immer gut ist für die Imagination.
00:33:57: Das heißt zum Beispiel, dass ich, wenn ich spazieren gehen möchte, vielleicht einfach mal einen anderen Weg gehe,
00:34:03: um mich inspirieren zu lassen oder meine Imaginationskraft in Gang zu bringen.
00:34:07: So weit, so gut, verstehe ich total.
00:34:09: Es ging aber auch um disruptive Ereignisse, die er als Megainspiration quasi darstellt.
00:34:16: Und das ist was, wo ich absolut nicht mitgehe.
00:34:19: Das ist ja auch was, was wir aus dem Future Thinking eigentlich kennen,
00:34:23: dass diese Megatrends zum Teil so eine große Strahlkraft haben,
00:34:28: dass die eigentlich keine Inspiration zulassen können, sondern dass sie eben Angst machen.
00:34:34: Und in dem Moment, wo ich Angst habe, kann ich nicht frei denken oder mein volles Potenzial ausschöpfen.
00:34:41: Und das fand ich wirklich schade.
00:34:43: Siehst du, das habe ich anders wahrgenommen für mich.
00:34:48: Da muss man mal wieder darüber nachdenken, was sind da die Unterschiede und so.
00:34:58: Und für mich war es so ein bisschen irgendwo kommt der Begriff.
00:35:02: Die Inspiration ist der Funke.
00:35:05: Und die Imagination ist die Explosion.
00:35:09: Also, weil er da von der Fantasie spricht, von der Kraft der Fantasie,
00:35:15: das hat mir, das Kapitel hat mir super gut gefallen.
00:35:18: Und natürlich kann oder ist einer der Möglichkeiten, um seine Inspiration oder Imagination zu befördern,
00:35:27: ist Irritation.
00:35:29: Und da habe ich das gelesen, als die extreme Irritation ist der Bruch mit allem.
00:35:37: Also, Disruption auf persönlicher Ebene ist, es stirbt, dein Liebster stirbt.
00:35:46: Dann ist es natürlich die größte Irritation, die du in dem Moment erleben kannst.
00:35:53: Und in diesem Moment hast du Angst, Schmerz, Kummer, Trauer, alles auch auf der Landkarte verzeichnet.
00:36:01: Aber die Imagination kommt dann, wenn du eben diese, wenn wir wieder auf dem Bild der Landkarte sind,
00:36:08: wenn es dir gelingt, diese Metropole zu verlassen.
00:36:11: Metropole Angst musst du natürlich verlassen.
00:36:15: Und dann kommst du wieder in die Welt des Möglichen und der Möglichkeiten.
00:36:20: Das finde ich schon.
00:36:22: Das Beispiel hatte er ja tatsächlich auch mit seiner eigenen Familie.
00:36:25: Ob es ein Free-Task-Kunstprojekt ist oder ein anderes, was er, glaube ich, gemeinsam mit seinen Geschützern angefangen hat,
00:36:32: nachdem ein Elternteil gestorben war.
00:36:35: Okay, ja gut.
00:36:37: Hab ich das vielleicht einfach nicht richtig verstanden?
00:36:41: Oder?
00:36:42: Nein, ich glaube nicht.
00:36:44: Also auch grundsätzlich, weil es solche Art Bücher geht, glaube ich, nicht um richtig oder falsch.
00:36:48: Das sehe ich schon so. Das ist ja einfach eine Frage der eigenen Interpretation und Sicherweise.
00:36:55: Und ich finde das schon, auch wenn wir es jetzt mal wieder aufs Buch beziehen, das hat dich irritiert.
00:37:01: Dieses Kapitel, so wie du es gelesen hast, hat dich irritiert und bringt dich ja wieder zum Nachdenken.
00:37:09: Dann kannst du ja sagen, sind wir wieder in Perspektivwechsel, das kann ja auch einfach mal gut sein,
00:37:14: dass mich das zum Nachdenken bringt.
00:37:16: Das siehst du mal.
00:37:18: Ja, du kannst dann einfach sagen, okay, ich habe da einfach eine andere Sichtweise dazu.
00:37:23: Das ist ja eine Art, das sehe ich dann nicht kritisch oder du musst das jetzt so sehen.
00:37:29: Apropos, ich habe es ja vorhin schon gesagt, ich habe ja so ein Kalender von Edith Grant.
00:37:35: Für unseren heutigen Tag habe ich dann nämlich auch den passenden Kalenderspruch drauf.
00:37:40: Der passt jetzt zu unserer Diskussion.
00:37:42: "The highest compliment from someone who disagrees with you is not you were right, it's you made me think."
00:37:50: Ja, also das hat Herz-Sunkler auf jeden Fall geschafft.
00:37:55: Es gab noch eine andere Sache, wo ich ganz deutlich mal nachgedacht habe.
00:37:59: Und da geht es um Iteration als Teil of the Pathway of Innovation.
00:38:03: Das heißt, wir müssen eigentlich Inspiration oder diesen gesamten Prozess als Gewohnheit etablieren.
00:38:11: Und da ging es darum, wie man sich dazu motivieren kann.
00:38:15: Und das fand ich ein bisschen schwierig auch an mancher Seite.
00:38:20: Manchmal etwas kurz gedacht, weil ich beschäftige mich zum Beispiel auch mit dem Thema Neurodivergenz.
00:38:26: Und ich weiß nun, dass zum Beispiel auch bei Menschen, die ADHS haben, die Motivation ganz, ganz anders funktioniert,
00:38:37: als so, wie wir uns das vielleicht vorstellen.
00:38:41: Also wir brauchten direkt einen Belohnungsanreiz.
00:38:44: Und der ist vielleicht beim Pathway of Innovation nicht direkt gegeben,
00:38:50: weil ich vielleicht erst später merke, oh, meine Idee war gut.
00:38:54: Meine Idee hat tatsächlich etwas ausgelöst.
00:38:57: Und man muss vielleicht einfach auch diesen Pathway wirklich ein paar Mal üben, um zu merken,
00:39:03: ah ja, okay, ich habe einen Zugriff auf meine Schaffenskraft.
00:39:06: Und wenn ich weiter übe und übe und übe, dann fährt sich das richtig schön ein, wie eine Gedankenautobahn.
00:39:13: Und dann kann ich irgendwann auch definitiv mit Ergebnissen rechnen.
00:39:17: Naja, jedenfalls, was ich sagen wollte ist, ja, diese Motivation kann eben auch anders verlaufen.
00:39:24: Und es kann unheimlich viel Disziplin benötigen, um wirklich zu sagen, die Iteration mache ich mit.
00:39:31: Und das funktioniert.
00:39:34: Ja, also da kommt, da bringt ja auch das Beispiel von James Clear, also nicht das Beispiel,
00:39:39: sondern die 1-Prozent-Methode, wie geht es mir, neue Gewohnheiten zu etablieren, alte Gewohnheiten abzuschaffen.
00:39:49: Ist ganz spannend, da hatte ich auch ein Podcast zu dem Buch.
00:39:53: Wer da weiter sich noch mal schlau machen will.
00:39:58: Für mich war dieses Iteration tatsächlich, also es hat mich auch beim Denken zum Stolpern gebracht,
00:40:06: weil ich bei Innovation natürlich nicht über, und jetzt müssen wir das Neue wieder lernen, nachgedacht hat, was aber stimmt,
00:40:13: wenn irgendwann muss es ja erstmal eingeübt werden, damit es dann in die Gewohnheit geht.
00:40:18: Und dann fand ich das aber sehr schön, dass er dann nochmal schreibt und nur durch diese,
00:40:23: durch die Wiederholung und durch das Machen, erschaffst du dir erst den Raum der Intuition.
00:40:30: Weil das, was du eben so auf Autopilot treibst, wenn du lang genug eingeübt hast oder praktiziert hast,
00:40:38: das öffnet dir wieder dann einen neuen Raum, nämlich, dass du intuitiv handelst und nicht eben alles anstrengend, schwierig neu ist.
00:40:50: Also ich fand das eigentlich ein ziemlich coolen Gedanken.
00:40:55: Ja, ich fand es auch auf jeden Fall interessant und das ist ja auch was, was unheimlich Mut macht,
00:41:00: wenn man sich sonst vielleicht nicht unbedingt als kreative Person wahrnimmt.
00:41:04: Denn das bedeutet, ich habe, wenn ich übe und wenn ich versuche, mir das zur Gewohnheit zu machen,
00:41:10: dann habe ich einen Zugang zu meiner Schaffenskraft.
00:41:13: Und das ist doch unheimlich schön und ermutigend.
00:41:16: Ja, und ein Begriff, über den ich jetzt seitens, seit ich das gelesen habe, auch intensiver nachdenke,
00:41:23: weil ich den eigentlich so gar nicht auf dem Schirm hatte bei dem Ganzen,
00:41:27: wenn man sich den Pathway anschaut, also wir sind ja bei Inspiration und Immagination als Schritt 1 und 2
00:41:33: und als Schritten Schritt die Intention.
00:41:37: Und das muss auch, das bringt, finde ich schon sehr gut rüber, immer auch natürlich zu hinterfragen,
00:41:44: ich habe jetzt eine neue Idee und dann kann ich mir vorstellen, wie das alles ausschauen kann,
00:41:50: aber trotzdem diesen Break zu machen und zu sagen, ja wozu eigentlich?
00:41:56: Ja, als jemand, der jeden Tag mit Ideen arbeitet, ist für mich die Intention natürlich total normal,
00:42:05: weil ich habe, was ist meine Intention?
00:42:07: Ach ja, okay, ich habe einen Briefing, an dem muss ich mich entlanghangeln.
00:42:11: Meine Kreativität ist auf jeden Fall zweckgebunden, deshalb war das für mich was, was ja dazu gehört.
00:42:19: Ja, es ist nur oft, gerade jetzt, wenn es um Innovation in Unternehmen geht, glaube ich,
00:42:26: kommt dieser Part zu kurz.
00:42:29: Inwiefern?
00:42:30: Genau, weil derjenige, sagen wir mal irgendein Chef sagt, wir brauchen jetzt hier Karin im Unternehmen,
00:42:39: Karin in der Kanzlei, dann hat er die Inspiration sich von außen geholt, irgendwo dauernd liest
00:42:45: mir jetzt KI, KI, KI, dann kriegt man mit Imagination, was kann man damit alles machen
00:42:50: und wie wird die Welt eine bessere und eine schöneres sein.
00:42:53: So, und bevor ich jetzt an mein Team gehe, muss ich mir erstens klar machen, wozu will ich das eigentlich?
00:43:00: Also ich bin ja der Typ, ich sehe gestern erst wieder, KI-Tool wird irgendwo vorgestellt,
00:43:06: und zwar habe ich es schon gekauft.
00:43:08: Ach gut, du überlegst nicht vorher, woher kann ich das gebrauchen?
00:43:12: Ich habe schon eine Vorstellung dafür, wo man es gebrauchen kann, nur bei der Intention, ob ich es dann auch so nutze,
00:43:23: ist bei mir aber fraglich.
00:43:25: Also ich habe...
00:43:26: Da geht es ja auch darum, dieses Rat, das Partsway auf Innovation,
00:43:30: der jetzt geht ja nicht immer nur vorwärts, das kann ja auch mal nach hinten wiedergehen.
00:43:34: Und das heißt, dann kannst du natürlich deine Intention immer wieder anpassen.
00:43:39: Ja, ja, so, aber einfach mal sich ernsthaft erstens über selber überfragen, was ist meine Intention?
00:43:45: Meine Intention ist im ersten Moment immer, es ist neu, es ist toll.
00:43:49: [Lachen]
00:43:53: Ja, ich verstehe, dass du so begeisterungsfähig bist.
00:43:56: Ja, das ist wirklich gut.
00:43:57: Also ich komme mir wieder absolute Zweifler dagegen vor.
00:44:01: Aber das Zweifeln ist an der Stelle absolut korrekt.
00:44:05: Also ich bräuchte mehr den Zweifler in mir, das würde mir viel Geld ersparen.
00:44:09: [Lachen]
00:44:12: Und das meine ich deswegen fändig, finde ich das schön in diesem Partway auf Innovation,
00:44:17: dass man sich diese Mechanismen nochmal klar macht und dann einfach sagt,
00:44:21: hey, ist es jetzt wirklich so wichtig, dass das neue, dass ich das habe und auch Geld dafür ausgebe,
00:44:29: was könnte es noch für eine Intention sein und jetzt aufs Team bezogen,
00:44:33: auf ein Unternehmen bezogen, finde ich es noch mal wichtiger, weil der schreibt da auch
00:44:37: und an der Stelle immer auch mitdenken, welche Intention könnten die anderen haben?
00:44:44: Oder haben die anderen, wenn wir über dieses Projekt sprechen und das einfach zu kommunizieren?
00:44:51: Das geht leider oft unter oder wir machen es schwammig,
00:44:56: oder nur halb Seiten oder wir sagen, wir geben andere Intentionen vor,
00:45:01: als wir sie tatsächlich haben, im Sinne von, wir reden die Welt schön.
00:45:08: Also dieser Punktintention hat mich echt für mich nochmal super zum Nachdenken gebracht,
00:45:14: wie wichtig der ist, an der Stelle ehrlich zu sein, klar zu sein, die anderen mitzunehmen.
00:45:21: Er hat ja auch das Kapitel mit Diversität da die anderen Meinungen zuzulassen.
00:45:28: Also da steckt für mich unfassbar viel Weisheit und Know-how drin.
00:45:35: Ja, ich glaube, wir sind jetzt dann auch direkt schon da, da bei dem Bereich,
00:45:40: wo wir den Pathway of Innovation Team anwenden.
00:45:43: Die Kommunikation und Ehrlichkeit fand ich auch ganz, ganz spannend,
00:45:47: wo ich doll drüber gesteupert bin und gedacht habe, Mensch, ja, siehst du mal,
00:45:52: war der Part über 'nem Hierarchien, dass man eben nicht innovativ arbeiten kann
00:45:59: oder vielleicht auch den Pathway of Innovation durchführen kann oder etablieren kann,
00:46:04: wenn nicht jeder in dem Team den gleichen Zugang darf zu hat.
00:46:11: Und dazu gehört eben auch, dass Hierarchien nicht funktionieren.
00:46:15: Oder zumindest dann vielleicht ein Raum braucht, wo die aufgehoben Gehörn damit es funktionieren kann.
00:46:23: Und das ist was, wo ich persönlich gedacht habe, ach ja, Moment.
00:46:28: Das habe ich auch häufig erlebt in meiner beruflichen Vergangenheit,
00:46:33: dass wirklich das Hierarchie-Denken viele Ideen kaputt gemacht hat
00:46:37: und viele Ideen gar nicht erst zugelassen hat.
00:46:39: Insofern kann ich da ein dickes Ausrufezeichen hintersetzen.
00:46:44: Also das finde ich auch nochmal, bei dem Kapitel finde ich,
00:46:48: also ich weiß nicht, ob du das sprachlich so gut findest,
00:46:52: bei so Sprachbilder finde ich immer besonders schön
00:46:56: und bei diesem kollektiven Pathway of Innovation hat er so schön,
00:47:00: ohne Zweck keine Mittel und ohne Funken kein Feuer,
00:47:05: ohne Rückgrat keine Haltung und ohne Wurzeln keine Flügel.
00:47:10: Das kommt in mein Poesiealbum, der bestmacht den besten Büchersprüche.
00:47:17: Ich habe wirklich so eine Sammlung aus den vielen Büchern, die ich lese,
00:47:21: und ich mir mal solche Sachen ausrücke.
00:47:23: Da kriege ich so positiv Gänsehörz und ach, das ist schön, das lese ich gerne.
00:47:27: Es ist schön, es ist auf jeden Fall, aber für mich ist es schon viel zu verklausuliert,
00:47:31: sodass ich wirklich denke, ja, ich muss den gesamten vorderen Teil aber verstanden und gelesen haben,
00:47:38: damit dieses Zitat funktioniert.
00:47:40: Es wäre doch viel schöner, wenn das Zitat auch ohne den Zusammenhang funktionieren könnte.
00:47:45: Also für mich funktioniert es tatsächlich ohne Funken,
00:47:49: ohne Funken kein Feuer, also wenn so eine Werte fährt, da wäre ich und ohne Wurzeln keine Flügel.
00:47:55: Da muss ich noch ein paar Sosistete schreiben, ich schreibe mir immer raus,
00:47:58: die mich dann entweder besonders zum Schmunzeln springen, aber weil wir gerade hier dahin,
00:48:03: wenn jetzt irgend so ein Chefdirektor oder irgendwas eben sagt,
00:48:09: das feine Pflänzchen der Idee, also Mitarbeiter machen Vorschläge,
00:48:15: dann können wir hier machen dieses und einfach Quar-Hirarchie,
00:48:19: werden so in Anführungszeichen unliebsame Ideen rausgerissen,
00:48:25: dann hat er da einen Satz, kein Gärtner versucht Möhren durch herausziehen zum Wachsen zu bringen.
00:48:33: Ja, da erinnere ich mich auch noch dran.
00:48:37: Oder ich bin ja mit den Steuererbarraterinnen und Steuererbarratern als Kunden,
00:48:43: das sind ja die Finanzmenschen, da hat er auch ein sehr schönes Bild,
00:48:47: wenn es eben um Innovation geht, um neue Entwicklungen
00:48:51: und du besprichst es dann mit deinem Finanzmanager im Unternehmen oder mit einem Steuererberater,
00:48:59: dann ist es so, also würde man versuchen, die Qualität eines Gedichts von Goethe
00:49:06: an der Anzahl der verwendeten Konsonanten zu bemessen und zu kontrollieren.
00:49:12: Das fand ich auch irgendwie sehr gut, wo einfach so Messinstrumente dann halt unerrennt, unpannend sind,
00:49:20: wenn ich sage, oh Mensch, Herr Goethe, Sie haben jetzt hier nur 95 Konsonanten, also 200 hätten wir schon gerne.
00:49:27: Erinnert mich dann aber tatsächlich an, wenn ich siehomäßig schreibe, das ist ja genau das.
00:49:33: Was ich zum Beispiel schrecklich finde, ich schreibe ein Blogbeitrag und dann sagt mir,
00:49:38: Blog to Social oder Yoast oder was ich da immer habe, hintergrundsagt dann,
00:49:42: Sie haben nur 537 Wörter, empfohlen werden 600, das trägt mich in den Wahnsinn.
00:49:48: Was machst du dann?
00:49:50: Ich frag GPD, inzwischen zum Glück, also so weit mache ich dann wirklich mit GPD,
00:49:59: weil das ist für mich Creativity Killer, PYX Cyloss.
00:50:05: Ja, das könnte auch einfach eine sehr scharf gefasste Intention sein.
00:50:09: Wie gehst du damit um?
00:50:12: Ich überlege, ob die Mühe tatsächlich wert ist,
00:50:20: muss der Artikel so gut ranken, dass es diese Wörter braucht,
00:50:25: kann ich vielleicht auch über strategisch platzierte Keywords
00:50:31: oder sehr, sehr gute Alttexte meinen SEO-Score erreichen.
00:50:36: Und wenn das nicht der Fall ist, dann gehe ich durch den Schmerz und mache es,
00:50:40: auch wenn es mir keinen Spaß macht, weil dann die Intention auf jeden Fall
00:50:44: mehr wiegt als meine Imagination oder Inspiration.
00:50:49: Sehr schön.
00:50:51: Super, wir haben super schon viel besprochen.
00:50:55: Hast du noch einen Punkt, den du abschließend loswerden willst?
00:50:59: Ich fand tatsächlich sehr schade, dass am Ende wird ja nicht nur der Passway
00:51:05: auf Innovation noch mal dargestellt, sondern auch noch andere Passways.
00:51:09: Und die fand ich dann sehr, sehr kurz.
00:51:12: Ich fand auch das Ende des Buches sehr abrupt.
00:51:14: An manchen Teilen hat mir ein bisschen so ein roter Faden gefehlt.
00:51:18: Ich hätte mir am Ende noch mal eine Zusammenfassung gewünscht,
00:51:21: um noch mal wirklich abschließend zu sagen,
00:51:24: wozu ist der Ablauf der Kreativität da?
00:51:28: Was haben wir gelernt?
00:51:30: Was kann ich wo mitnehmen?
00:51:32: Das wüsste ich auch gerne von dir.
00:51:34: Was kannst du denn für deine Praxis, für deinen Arbeitseitag vielleicht
00:51:38: aus daraus ziehen?
00:51:40: Also für mich ist es tatsächlich so, und deswegen bin ich nach wie vor
00:51:44: begeistert von diesem Buch.
00:51:46: Es verschafft mir eine neue Perspektive auf alles, was ich so treibe.
00:51:50: Toll.
00:51:52: Tatsächlich.
00:51:54: Einfaches Beispiel.
00:51:56: Gestern Abend habe ich, haben wir Fernsehen gesehen,
00:51:59: dass es eine Dokum über das Museum Sontre Pompidou in Paris.
00:52:05: Und es wurden drei Museumswerter vorgestellt, die von ihrer Arbeit erzählen.
00:52:12: Und für mich war Museumswerter der langweiligste Job der Welt.
00:52:16: Du sitzt den ganzen Tag da in so einem Raum,
00:52:18: startest immer auf das gleiche, mehr oder weniger spannende Objekt
00:52:22: und redest nix.
00:52:24: Und es war so toll.
00:52:26: Das war so toll.
00:52:28: Ich habe mich mit der Arbeit geholfen,
00:52:30: dass ich da jetzt nicht mehr mit den drei Menschen,
00:52:33: die da ihre Arbeit porträtiert haben,
00:52:36: die dann auch gesagt haben, da sind auch die einen Künstler,
00:52:39: der andere ist Kunsthistoriker, die dritte ist Schauspielerin.
00:52:44: Und der Künstler sagt, ich liebe es stundenlang vor einem Objekt zu sitzen
00:52:51: und nachzudenken, was es bedeutet.
00:52:54: Ich hätte gedacht, das sind ja die totalen Knallköpfe.
00:52:57: Was soll das denn?
00:52:58: Aber genau dieses Perspektivwechsel,
00:53:01: dieses "Ich als Künstler gucke mir an, was andere Künstler machen
00:53:06: und versuchst, so durchdringen".
00:53:09: Die waren erstens super sympathisch
00:53:11: und das, wie die das erzählt haben, hat mir total eingeleuchtet.
00:53:15: Und jetzt nochmal, und dann komme ich sofort auf die Idee,
00:53:19: weil wir sind ja hier im Atlas der Kreativität.
00:53:22: Und dann habe ich mir gedacht, okay, wir sind wieder bei der Bilanz,
00:53:25: bei meinen Kunden.
00:53:26: Was wäre, wenn ich mit meinem Team die Bilanz als Museumsaustellung kuratiere?
00:53:32: Welche Formate würden wir ausstellen?
00:53:36: Wie würden diese kleinen Beschreibungstexte lauten?
00:53:41: Was würden wir dann als Museumsführer erzählen über?
00:53:45: Also, ich liebe es.
00:53:47: Und so was habe ich jetzt dauernd, seit ich mit dem Künstler...
00:53:50: Das finde ich eine tolle Idee.
00:53:53: Würde ich mir auf jeden Fall anschauen, die Ausstellung.
00:53:58: Ja, wobei also die Ausstellung, die du gemacht hast,
00:54:01: das können wir noch abschließend sagen.
00:54:03: Das ist ja genau diese Art.
00:54:05: Erzähl doch kurz nochmal, wie du da vorgegangen bist.
00:54:09: Genau, also das Exponat zur Zukunft der Kreativität ist,
00:54:14: entstanden aus einem Kurs zum Thema "Putious Thinking".
00:54:18: Und das war eine große Herausforderung, genau,
00:54:22: weil ich innerhalb eines großen interaktiven Playgrounds quasi
00:54:29: meine einzelne Ausstellung hatte.
00:54:31: Und da eine unheimlich diverse Anzahl und diverse Persönlichkeiten
00:54:38: von Menschen durchgehen.
00:54:40: Das heißt, ich wusste gar nicht, gucken sich die Leute,
00:54:43: die da dran vorbeigehen, das an.
00:54:46: Und wenn ja wissen die, was Future Thinking ist,
00:54:48: oder ist denen das vielleicht auch egal,
00:54:50: also musste ich ganz mal gucken, okay, was aus welcher Brille
00:54:55: will ich das hier eigentlich darstellen?
00:54:57: Und wen möchte ich damit erreichen?
00:55:00: Genau, und dann habe ich mir eben auch gedacht,
00:55:03: dass es schwierig ist.
00:55:06: So, jetzt habe ich meinen Faden verloren.
00:55:11: Genau, ich habe einen kurzen Abriss gegeben,
00:55:15: wie Kreativität definiert wurde in der Vergangenheit
00:55:20: und eben auch nochmal versucht darzustellen,
00:55:22: dass kreative Arbeit eben nicht nur, ich bin Maler,
00:55:26: ich bin Textar oder ich schreibe Hörspieler ist,
00:55:30: oder ich bin Schauspieler, sondern dass Kreativität etwas ist,
00:55:33: was unheimlich viele Prozesse innerhalb der Gesellschaft
00:55:37: auch mit am Laufen hält.
00:55:39: Also, da könnte man wahrscheinlich auch ein Atlas draus machen.
00:55:43: Was wird alles von der Kreativität beeinflusst?
00:55:47: Und diese Überlegungen sind dann letztendlich auch
00:55:50: in meine Szenarien geflossen.
00:55:52: Also, ich habe geguckt, wie könnte sich die Kreativität
00:55:56: der Zukunft entwickeln und dann habe ich
00:55:59: gegensätzliche Szenarien aufgebaut, in denen die Kreativität
00:56:03: explodiert ist, in denen sie total zurückgegangen ist.
00:56:06: Und da ist dann eben auch nicht nur die Frage,
00:56:09: was macht das mit den typischen Kreativitätsberufen,
00:56:12: wie ich bin Designer, habe ich dann vielleicht noch einen Job,
00:56:15: sondern auch, was macht das mit der Gesellschaft?
00:56:17: Was macht das mit der Gesellschaft, wenn es vielleicht
00:56:19: keine Bücher mehr gibt oder Bücher verboten werden?
00:56:21: Und das sind dann wirklich, ja, Disziplinen zum Teil geworden.
00:56:26: Und die habe ich dann eingesprochen
00:56:28: und die sind dann als Audio verfügbar gewesen.
00:56:32: Cool.
00:56:34: Und für mich ist das also genau so was.
00:56:37: Das hast du alles unabhängig von dem Atlas gemacht.
00:56:40: Wenn ich jetzt über so Projekte nachdenke
00:56:43: oder auch vielleicht Workshops vorbereite über Innovation,
00:56:47: dann werde ich sehr wohl immer wieder mal den Atlas aufschlagen,
00:56:50: mir diese Metropolen angucken und genauso überlegen,
00:56:53: hey, in welcher Metropole befinde ich mich gerade,
00:56:58: vielleicht gerade in der Angstmetropole
00:57:01: und die Mitarbeiter, mit denen ich da sprechen werde.
00:57:04: Wie komme ich zur nächsten Stadt?
00:57:08: Was sind so meine Wege?
00:57:10: Und für mich wirklich diese vier Intelligenzformen,
00:57:13: also wirklich mehr alle vier Bereiche anzusprechen
00:57:17: und eben nicht nur jetzt irgendwo diesen kognitiven Teil,
00:57:21: dieses Denken, sondern wirklich, wie kann ich die Sinne
00:57:25: mit einbeziehen, wie kann ich die zukünfte Möglichkeiten
00:57:29: mit einbeziehen, also dass man da mehr breiter denkt
00:57:33: und auch sich Workshops überlegt, sie das dann abbilden.
00:57:37: Das wäre tatsächlich auch genau das, was ich vielleicht auch
00:57:40: in Bezug auf meine Ausstellung machen würde.
00:57:43: Ich würde gucken, was braucht es eigentlich,
00:57:46: um inspiriert zu werden oder was dachten die Menschen früher,
00:57:49: dass es braucht, um inspiriert zu werden.
00:57:51: Das ist ja auch unheimlich spannend,
00:57:53: dass es eben dieser Gottesfunkel ist, der auch uns herabregnet.
00:57:57: Aber vielleicht ist es einfach nur, ich nehme körperlich etwas wahr
00:58:01: und das irritiert mich und dann komme ich in die Inspiration
00:58:05: und das finde ich ganz spannend, das hätte ich auch auf jeden Fall berücksichtigt.
00:58:10: Und das ist eben auch generell was, was mir nach der Lektüre gefallen hat,
00:58:17: was nachheilen wird.
00:58:19: Das ist verschiedene Arten und Weisen,
00:58:22: gibt eben einen Zugang zu der eigenen Schaffenskraft zu machen.
00:58:25: Und das finde ich sehr, sehr ermutigend,
00:58:28: weil in einem Job, in dem es konstant darauf ankommt,
00:58:33: kreativen Output zu liefern, gibt es natürlich auch Phasen,
00:58:37: wo ich denke, boah, passiert nix.
00:58:39: Ich sitze vor dem leeren Blatt und Blackout,
00:58:42: ich habe überhaupt gar keine Inspiration.
00:58:45: Und wenn ich mir dann die verschiedenen Leuchttrungen
00:58:48: oder Metropolen nochmal angucke, dann sehe ich,
00:58:51: es gibt unzählige Wege, um eben meine Schaffenskraft zu befeuern.
00:58:57: Und das ist was, was ich unheimlich ermutigend finde.
00:59:01: Ja, genau.
00:59:02: Und wenn ich mir einen Folgeband wünschen dürfte,
00:59:08: dann wäre es tatsächlich, das macht da zum Schluss einfach,
00:59:13: da sehe ich auch so viel zu kurz,
00:59:15: Beispiele von weiteren möglichen Pathways
00:59:18: und einer, wo er auch sagt, das ist eigentlich der wichtigste Pathway,
00:59:21: den wir gehen sollten, ist der Pathway of Storytelling,
00:59:24: Ragnar-Stragerfeuer.
00:59:26: Und weil ich mir gerade, also, ist es Zufall, keine Ahnung,
00:59:32: ist auch egal.
00:59:33: Ich habe mir zu Weihnachten, habe ich mir selber geschenkt,
00:59:36: ein unglaublich teures, also das mal wirklich,
00:59:40: der Atlas der Sternenhimmel.
00:59:44: Okay.
00:59:46: Aber also es ist insofern großartig,
00:59:48: weil es von, ich weiß nicht genau, wie viele,
00:59:52: sagen wir mal, zehn Völkern, Ursprungsvölkern,
00:59:56: also die Inuitzien dabei, die Touarexien dabei,
01:00:00: aus irgendwie Maya so,
01:00:03: wird von jedem Volk, wird die Entstehungsgeschichte der Welt erzählt,
01:00:09: also welche Geschichte erzählen die sich, wie die Welt entstanden ist.
01:00:13: Und das war für mich dann so überraschend,
01:00:15: und wir kennen halt Adam und Eva,
01:00:17: aber es gibt ja viel, viel mehr Geschichten.
01:00:20: Und das zweite, deswegen heißt Atlas der Sternenhimmel,
01:00:23: welche Sternenbilder haben sich diese Völker ausgedacht?
01:00:28: Und bei uns gibt es den großen Wagen und den großen Bär,
01:00:31: die Touarex haben irgendwo das alte Kameel am Schimmel.
01:00:35: Also natürlich passend zu deren.
01:00:38: Ich wäre im Leben vorher nicht auf die Idee gekommen,
01:00:41: dass es andere Sternenbilder gibt,
01:00:43: als die, die wir halt in unserer Welt kennen.
01:00:46: Aber da gibt es dann diese Gratens zum Ausklappen,
01:00:50: zum Nebeneinanderlegen, also sensationell, ganz toll.
01:00:54: Und weil er eben diesen Pathway of Storytelling hat,
01:00:57: das wird dann so mein Abschluss hat, drüber nachzudenken,
01:01:01: was ist unser Sternenhimmel, den wir der Welt vermachen,
01:01:07: hinterlassen.
01:01:08: Also da habe ich Spaß, so ein bisschen vor mich hinzuspimmen,
01:01:14: weil das genau das Nachhaltige bei ihm geht,
01:01:17: das habe ich jetzt überhaupt nicht erwähnt.
01:01:19: Übrigens an der Stelle das Buch hat mir Stefan Grabmeier empfohlen.
01:01:22: Danke dafür.
01:01:24: Er wollte auch mal mit mir besprechen,
01:01:28: hat aber nicht die Zeit dazu gefunden.
01:01:30: Und da habe ich eben auch unter diesem Nachhaltigkeitsgesichtspunkt
01:01:34: noch mal drüber nachgedacht.
01:01:36: Also welche Geschichten wollen wir eigentlich der Welt hinterlassen,
01:01:40: wenn wir 100, 200, 500, 5000 Jahre weiter denken,
01:01:44: falls es uns dann noch gibt, dann werden wir nicht erfahren.
01:01:48: Aber welcher Sternenhimmel erzählt dann unsere Geschichte?
01:01:54: Das finde ich noch mit schönen Gedanken.
01:01:56: Wunderbar Ute, ich danke dir.
01:01:59: Es war für mich ein ganz inspirierendes Gespräch.
01:02:02: Einfach zwei Sichtweisen aufs Gleitrad.
01:02:07: Ganz neu auf neue Gedanken zu kommen, das liebe ich.
01:02:10: Insofern danke dir und wir hören uns und sehen uns
01:02:14: bei unseren Zukunftshandwerkern.
01:02:16: Da freue ich mich schon sehr drauf.
01:02:18: Bis denn, ciao.
01:02:19: Das war's für heute.
01:02:23: Das nächste Buch steht schon im Regal.
01:02:26: Auf Wiederhören bei der Leseoptimistin.
01:02:33: www.wennuhr.com
01:02:35: [Musik]