Buchbesprechungen für Unternehmerinnen und Unternehmer
00:00:00: Herzlich willkommen zu Episode 105 der Leseoptimistin. Hier ist Angela Hammercek und heute nehmen wir
00:00:12: euch mal auf eine wunderbare Entdeckungsreise in die Zukunft mit. Ausgesucht haben wir uns dazu
00:00:19: das Buch "The Future Normal - How We Will Live, Work and Thrive in the Next Decade". Dazu habe ich mir
00:00:27: wieder eine meiner Lieblings-Podcasterinnen geholt, die Jennifer Fritz. Wir haben ja auch schon mehrere
00:00:34: auch Zukunfts- und Lerntehemen besprochen und ich sage in der Stelle schon mal, hi Jennifer, schön,
00:00:39: dass du da bist. Hallo Angela, ich freue mich so sehr auf dieses Buch mit dir. Es hat so Spaß
00:00:45: gemacht, das zu lesen. Genau, geschrieben haben das zwei Autoren, einmal der Rohit Bargava und
00:00:54: Henry Coutinho-Masson, keine Ahnung wie man den ausspricht. Ich hoffe es ist einigermaßen richtig.
00:00:59: Und geschrieben haben die das 2023, was ich super spannend finde im Vorfeld nämlich, habe ich von
00:01:06: dem Rohit auch das Buch gelesen "The Non-Obvious Megatrends". Also wie erkennt man eigentlich
00:01:14: Megatrends, die nicht so offensichtlich sind und der hat da sehr viele entdeckt und sehr viele
00:01:19: vorher gesehen. Und in diesem Buch jetzt dem Future Normal beleuchten sie einfach und das finde ich
00:01:27: das Spannende an dem Buch. Aktuelle bereits bestehende Trends, auch AI-Anwendungen, was es
00:01:35: alles schon gibt und projizieren das auf, was wäre, wenn das normal ist, wenn sich diese Art zu
00:01:42: arbeiten, zu leben, zu denken durchsetzt. Und das macht irrsinnig viel Spaß, weil sie es in drei
00:01:49: Kapitel, große Kapitel auftauchen mit jeweils zehn Unterkapitel. Und für mich ist es so ein Buch,
00:01:55: also das kann man durchlesen, muss man aber gar nicht, sondern hat einfach immer so einzelne,
00:02:00: jedes Kapitel hat vielleicht maximal zehn Seiten, aber ist so ein richtiger Ping in den Kopf nach
00:02:08: dem Motto "Jetzt wieder was Schönes so nachdenken". Wie ist es dir gegangen beim Lesen Jennifer?
00:02:14: Genau, also ich fand, also manches Sachen kenne ich schon, habe ich schon wahrgenommen, sehe ich,
00:02:20: ich meine wir sind beide im Future Thinking, wir haben wahrscheinlich auch schon ein bisschen mehr
00:02:23: Überblick über Trends und Megadrends als die meisten, aber sie haben es tatsächlich geschafft,
00:02:30: mich im Bildungsbereich, dass ja mein Fachgebiet ist, mit einem Trend zu überraschen, den ich vorher so
00:02:35: noch nicht gehört hatte. Und das war nicht tatsächlich sehr schön, auch mal wieder überrascht zu werden
00:02:41: in meinem eigenen Fachgebiet, das fand ich sehr schön. Ja super, über den unterhalten wir uns
00:02:49: auch gleich vielleicht eines noch vorweg, also warum ich dieses Buch eigentlich auch so praxisnah
00:02:54: zum Lesen finde, ist tatsächlich, sie sagen ja von sich, wir sind gar keine Futuristen, also wir
00:03:00: sind keine Zukunftsforscher, sondern sie nennen sich "Now ists", ein bisschen übersetzen kann
00:03:08: man das nicht wirklich, aber gemeint es einfach hin zu gucken nach dem Motto, wenn das, was wir da
00:03:16: sehen und erkennen, jetzt Normalität ist oder wird, wie schaut dann unser Leben aus, das meinen
00:03:23: die damit und das, was sie dann so schreiben ist einfach auch so eingängig und so nachvollziehbar
00:03:29: und natürlich kann man das eine und andere kritisch hinterfragen, ob es wirklich so kommen,
00:03:33: aber erstmal ist so diese Grundlage an, wie schaue ich auf die Zukunft mal ein bisschen ein
00:03:40: anderer Blick, als wir malen uns immer das große Star Wars Szenario aus, wo irgendwie alle im
00:03:47: Weltall mit irgendwelchen irrsinnigen Anzügen durch die Gegend schweben und das macht es irgendwie
00:03:53: so schön lebensnah, finde ich. Aber ich mag doch mein Bildungsrepellenszenario so gerne gelaufen.
00:04:00: Das darfst du auch gerne beibehalten. Und weil es für dieses Buch einfach super gut passt,
00:04:07: haben wir uns für jeden dieser drei Bereiche jeweils ein kleines Szenario ausgesucht,
00:04:15: das wir uns dann vorstellen und besprechen wollen, sodass ihr einfach mal so einen Einblick bekommt
00:04:19: in das Buch und natürlich hoffentlich Lust darauf, das auch zu lesen. Ja, magst du gleich mit deiner
00:04:27: tollen Entdeckung einsteigen, Tenefa? Ja, moment, ich navigiere mich kurz zum Kapitel, damit ich euch
00:04:36: die Eingangsfrage vorlesen kann. Das Kapitel heißt Stealth Learning und die Frage ist,
00:04:44: what if you could educate yourself using the very videos and games that are typically written
00:04:50: off as a waste of time? Also quasi, was wäre, wenn die Videos und Games, die wir konsumieren und die
00:04:57: von vielen als Zeitverschwendung angesehen werden, uns was beibringen könnten? Und das ist eine Zukunft,
00:05:04: die halte ich für fast zu 100 Prozent wahrscheinlich. Und ich finde es ganz lustig, gerade auch diese
00:05:12: Spiele, wo immer von der Elterngeneration oder auch von vielen Menschen gesagt, ja, die sind
00:05:17: Zeitverschwendung, sind es ja oftmals jetzt schon auch gar nicht. Also selbst Spiele, die rein als
00:05:22: Spiele gesehen werden, bringen uns ja was bei. Also zum Beispiel eSports-Spieler haben ja Reflexe
00:05:30: wie Kampfjetpiloten. Also die haben ja auch was gelernt durch dieses Spiel. Die sind zum Beispiel
00:05:36: gerade bei solchen Jobs total beliebt, weil die eben unfassbare Reflexe haben oder auch viele Kids,
00:05:44: die Minecraft spielen, setzen damit irgendwie komplizierte elektrische Schaltung und Ingenieurs
00:05:52: Leistung um und lernen unglaublich viel über Engineering in diesem Spiel. Und ich finde das
00:05:59: total faszinierend, dass Spiele heute 2024 noch als Zeitverschwendung gesehen werden, weil irgendwas
00:06:06: nimmt man doch immer mit, Angela, oder? Ja, sehe ich auch so. Und übrigens, mir ging es so wie dir
00:06:11: diesen Begriff "Stelf Education", also das heißt ja "Übersetzt Tarnkappeln lernen", habe ich auch
00:06:18: vorher noch nie gehört und finde aber den Gedanken so wertvoll, also über den, gut, habe ich jetzt
00:06:25: auch noch nie so wirklich nachgedacht, aber so dieses spielerische Nebenbeilernen. Du merkst quasi
00:06:32: gar nicht, dass du lernst und in Zeiten von, wo ja jedem klar ist, wir müssen ja lebenslang lernen.
00:06:40: Wir haben ja nicht mehr die eine Ausbildung, den einen Job, den wir dann bis 40 Jahre lang machen
00:06:46: und dann gehen wir in Rente, sondern wir haben ja ganz viele Lernwege in Zukunft und da dieser
00:06:53: Grundgedanke, hey, und es ist eben nicht dieses, also so kenne ich es noch aus Studium und Schule,
00:06:59: wir büffeln für die Prüfung und wenn wir dann hoffentlich eine gute Note haben, vergessen
00:07:04: wir alles schnell mal wieder und das war es und da zeigt es ein ganz anderes Sichtweise aufs
00:07:11: Lernen auf und auch wie es eben passiert, das finde ich an dem Kapitel super spannend. Ich habe mir
00:07:18: übrigens die Originalstudie 2016 angeschaut, die diesen Begriff zum ersten Mal verwendet hat,
00:07:25: das war ein Artikel von einer Wissenschaftlerin und damals ging es tatsächlich bei Stealth Learning
00:07:30: noch darum, Spielelemente in den Unterricht zu integrieren, also zum Beispiel Spielkarten,
00:07:36: Würfel etc. Du weißt ja, ich habe für meine Future Thinking Cover zum Beispiel Inspirationskartensets
00:07:44: zum Thema Zukunft der Bildung erstellt. Ich arbeite in meinen Storytelling-Workshops mit Storycubes,
00:07:51: die Pictogramme drauf haben, dass den Menschen erleichtert vom weißen Blatt hin weg und hin
00:07:56: zu ihrer Story zu kommen. Also ich betreibe quasi schon seit Ewigkeiten Stealth Learning und wusste
00:08:03: gar nicht, dass es das gibt. Das finde ich besonders amüsant daran und ja ich glaube auch, dass das
00:08:09: nicht nur Stealth Education werden wird, sondern auch Stealth Prüfungen. Also wir haben ja auch
00:08:14: gerade dieses wahnsinnige Herausforderungen für viele Lehrkräfte, dass man eigentlich Hausarbeiten
00:08:20: oder auch viele schriftliche Arbeiten sind obsolet. Das kann die KI auch und die Schüler und
00:08:27: Student*innen nutzen das auch fröhlich, kann das selbst aus Erfahrung sagen, bei mir dürfen
00:08:33: sie auch aktiv nutzen. Das heißt, wir müssen eigentlich anders abprüfen, was die Person wirklich
00:08:39: kann. Und in der HR beobachten wir auch schon Entwicklung zu sogenannten Skill Games, wo man
00:08:44: dann ein Spielchen geschickt bekommt im Bewerbungsprozess dieses Spiel spielen muss und dann quasi im
00:08:49: Hintergrund gerated wird, habe ich die Skills für diesen Job oder habe ich sie nicht. Also ich
00:08:54: glaube, es wird nicht nur Stealth Education, sondern es wird auch Stealth Prüfungen in Zukunft
00:09:00: quasi geben. Das ist aber ein guter Gedanke, hatte ich auch noch nicht im Sinne von, wenn man so liest,
00:09:08: diese ganzen Bewerbungen werden ja inzwischen auch von der KI geschrieben. Da kann man ja einen
00:09:13: vom Pferd erzählen. Also man stellt sich als Bewerber super toll dar und der Gag geht ja schon
00:09:21: ja und Antworten tut auch eine HRKI sozusagen, also da sprechen dann nur noch die KI's miteinander.
00:09:28: Und dafür, das ist ein guter Gedanke, natürlich brauche ich dann ja irgendwo mal einen Qualitätsmoment,
00:09:35: wo ich dann auch checke, ob der Bewerber die Bewerberin tatsächlich die Fähigkeiten hat,
00:09:41: die da behauptet werden oder die ich halt brauche als Firma. Guter Gedanke da, das mit solchen Spielen,
00:09:46: die da mal durchlaufen lassen. Es geht ja sogar noch einen Schritt weiter. Ich weiß nicht,
00:09:51: ob du meinen Post diese Woche gesehen hast zu diesen krassen Deepfakes, also kannst du ja mittlerweile
00:09:57: sogar im Bewerbungsgespräch per Videocall, was ja mittlerweile normal ist, Deepfaken.
00:10:03: Also kannst einfach jemand anderen dahin setzen, der aussieht wie du und dann so tut, als konnte er die
00:10:09: Sachen, die du vielleicht gar nicht kannst, für diese Stelle auf die durchbewirbs. Also das finde ich,
00:10:14: das geht, hat ja Ausmaße angenommen mittlerweile, was man Deepfaken kann. Du kannst einfach
00:10:20: eigentlich den Angaben und den Augen nicht mehr trauen. Und das ist halt, das ist ja in allen
00:10:27: Bereichen so. Ja, wo man dann ja auch aufpassen muss, wer macht dann die Prüfung, die spielerische,
00:10:33: dann geht ja, das wollen wir jetzt heute noch nicht erörtern, das überlegen wir uns dann beim
00:10:40: nächsten Buch, wo das Thema ist. Was ich bei dem Kapitel, wo ich so reingelesen habe,
00:10:46: mir auch noch mal bewusst geworden ist, also ich bin nicht auf TikTok. Für mich ist das genau
00:10:53: dieses klassische, was du gesagt hast, Zeitverschwendung. Also wer braucht denn das und diese Kittys,
00:10:59: die da immer nur zappelnd herumhüpfen. Und da habe ich eben auch mich eines besseren belehren
00:11:06: lassen, wo ich gelesen habe, dieser Hashtag #learn on TikTok wird 400 Milliarden mal,
00:11:14: also unter dem wird gepostet und geguckt. Das heißt, dieses kurze, schnelle, kleine Einheiten
00:11:23: lernen ist unglaublich beliebt und ja, das kennen, also ich kenne auch diesen Begriff Mikro-Learning.
00:11:29: Und da muss man auch mal von seinem eigenen hohen Ross ja runter nach dem Motto, die Kinder,
00:11:35: die verdatteln nur ihre Zeit damit. Und auch ein zweites Beispiel fand ich wahnsinnig faszinierend,
00:11:42: nämlich Roblox. Ich weiß nicht, kanntest du diese Plattform? Also ich hatte schon mal
00:11:47: Wage, dass davon gehört, man muss aber auch dazu sagen, dass Roblox auch nicht ganz unumstritten
00:11:52: ist wie TikTok eben auch, aber das ist eine Innovation immer, würde ich sagen. Ja, aber die
00:11:59: schiere Zahl hat mich da so überrascht, nämlich also auf Roblox, da kann man eigene Online-Games
00:12:07: kreieren und mit einer KI-Unterstützung inzwischen, wo man einfach sagt, ich hätte gerne eine Wüstenlandschaft,
00:12:14: also man spricht das rein, boom, ist die Wüstenlandschaft da, dann hätte ich hier noch gern drei Bäume
00:12:19: und da noch irgendein Roboter, also das wird alles toll gestaltet. Aber was mich eben überrascht
00:12:25: hat, ist 58 Millionen tägliche Nutzer auf dieser Plattform und davon ist die Hälfte unter 13.
00:12:33: Und wenn ich mir vorstelle, diese Generation kommt in zehn Jahren ins Berufsleben, da kannst
00:12:40: du nicht mehr so Ansprüche...
00:12:42: Das ist für Annikmasche hat.
00:12:43: ...ein Anspruch, also da kannst du auch nicht mehr sagen, jetzt mach mal hier brav eine
00:12:46: Ausbildung zum Steuerfach angestellten und dann kriegst du irgendwie so komische Textaufgaben
00:12:52: und soll es dann mathematische Gleichungen in den Anführungszeichen lösen, die werden
00:12:57: ja einen pusten.
00:12:58: Ja, ja, also auch das verschiebt sich massiv, also die Erwartung. Ich hatte in letzter Zeit
00:13:04: auch wieder total viele Gespräche über den eigentlichen Mythos der Aufmerksamkeitsspanne.
00:13:11: Also ich halte Aufmerksamkeitsspanne, die nachlässt zumindest in Teilen für ein Mythos
00:13:17: und auch für einen einfachen Weg zu sagen, ja die Aufmerksamkeitsspanne ist schuld. Also
00:13:22: da kann man sich schnell irgendwie daraus lavieren, dass vielleicht der eigene Content
00:13:26: einfach nicht gut genug ist. Also man muss einfach sagen, die Generationen, die danach
00:13:31: kommen, die haben ganz andere Seegewohnheiten, die kriegen so guten Content jeden Tag vorgelebt
00:13:37: und vorgesetzt, haben selber vielleicht sogar schon Welchen gemacht im Zweifelsfall und
00:13:41: dann kommen die ins Betriebliche Lernen und kriegen eine glorifizierte Powerpoint vorgesetzt.
00:13:47: Und dann wundert mich das schon nicht, wenn die da nicht besonders aufmerksam beim Lernen
00:13:52: dabei sind, muss man sagen. Wäre ich auch nicht. Genau. Und da finde ich sehr schön, ich habe
00:13:59: mir im Vorfeld den Link, werde ich auch in den Show Notes noch posten. Also von dem Henry gibt es
00:14:06: ein tolles YouTube Video, wo er so ein paar Szenen aus dem Future Normal auch vorstellt mit
00:14:12: Beispielen und da bringt er noch das Beispiel von Khan Migo, also diese Khan Academy, die
00:14:19: du bestimmt ja auch kennst. Oder weißt du das, ist die inzwischen, ist die KI-Unterstützte
00:14:25: Plattform jetzt auch in Europa schon verfügbar, weil bis jetzt war mein Wissenstand immer,
00:14:32: gibt es nur für Amerika. Also ich glaube, testen kannst du sie schon, aber sie basiert halt auf
00:14:38: amerikanischen Bildungsplänen. Also das ist halt so ein bisschen das Problem, dass das alles natürlich
00:14:44: auch auf diesen amerikanischen Bildungsplänen basiert und das nicht eins zu eins übertragbar ist.
00:14:49: Und ich meine, es gibt es auch noch nicht in deutscher Sprache, aber ich kann mich, kann mich
00:14:55: irren. Aber es gibt, was ähnlich ist, habe ich gesehen, bei Diversity, das konnte ich aber
00:15:02: noch nicht testen, das haben die nur für ihre Studierenden, nicht Diversity bei der EU,
00:15:07: International University in Deutschland. Und die haben, die haben jetzt auch einen Co-Pilot
00:15:16: basierten Lernco-Piloten quasi für ihre Studierenden, die online studieren.
00:15:23: Ah, spannend, ja. Und weil er bringt da das Beispiel und das finde ich so gut, weil du auch gesagt hast,
00:15:30: eine Aufmerksamkeitsspanne wäre so gering, ja, wenn es mich halt, ja, was ich da so spannend finde,
00:15:37: ist in Sachen Aufmerksamkeitsspanne und Interesse, da kannst du dir den so einen KI-Assistenten
00:15:45: selber erstellen. Zum Beispiel, er bringt es eben so ein junger Schüler, interessiert sich nur für
00:15:51: Basketball und null für die Schule. Wie bringe ich den dazu zu lernen? Und du sagst es einfach und
00:15:58: dann wird alles auf Basketball bezogen. Also wenn du Mathematik lernst, wie ist der Flugwinkel in
00:16:05: den Korb und solche Geschichten, sodass da das Interesse einfach über das spielerische und das
00:16:11: eigene geweckt wird. Und das finde ich auch super hilfreich, wenn man einfach sagt, ja,
00:16:18: warum lernen die Kinder oder macht den Kindern das Lernen nicht Spaß, weil es halt eher auf so,
00:16:23: wir bringen trockene Fakten bei ohne Bezug zur Person und das machen solche Tools inzwischen
00:16:31: und in der Zukunft dann natürlich noch mal beim Lernen ganz anders. Das denke ich auch,
00:16:35: also da ist noch so viel Luft nach oben, da stehen so viele spannende Veränderungen ins
00:16:41: Haus. Also ich beschäftige mich da auch gerade mit, was die Zukunft der Bildung so bringt und ich
00:16:48: hoffe vieles wird viel besser in Zukunft. Das kann ich dazu nur sagen. Und einen kleinen Gag am
00:16:56: Rande. Ich habe natürlich bei ein paar dieser Zukunftsfragen mit meinem MyGPT gechattet und hab
00:17:04: mal gefragt, wie könnte so Stereo Education bei Steuerfachangestellten aussehen? Und meine Lieblingsidee
00:17:12: ist tatsächlich ein Escape Room, ein virtueller für Steuerfachangestellte, wo sie eingesperrt sind.
00:17:21: Die Frist ist, die Einspruchsfrist läuft ab in einer Stunde und der Steuerbescheid ist abweichend von
00:17:30: dem, was abgegeben wurde in der Kanzlei und die Mitarbeiter müssen in der Stunde herausfinden,
00:17:35: was hat das Finanzamt nicht anerkannt oder falsch gemacht? Ich finde das irgendwie eine super Idee.
00:17:42: Und da macht sogar dieses Thema plötzlich Freude. Ja, ich habe auf der Lern-Tech dieses
00:17:49: Jahr tatsächlich ein bituellen Escape Room mir angeschaut, der basiert auf den neuen Oculus Go
00:17:57: und die große Neuerung daraus dran war tatsächlich, dass man die anderen Leute noch sehen kann,
00:18:03: die mit einem im Raum sind. Weil das war vorher immer so ein bisschen das Problem,
00:18:07: weil man so zu dritt in so einem virtuellen Escape Room unterwegs ist, kann es halt sein,
00:18:11: dass man über ein anderer fällt, weil man dann dann nicht sieht. Aber Raditechnologie auch echte
00:18:17: Sprünge gemacht, ich glaube, da kommt viel Gutes auf uns zu. Ja, genau. Also Stereo Education,
00:18:25: ganz toll. Übrigens, Conny Hattula, für dich auch natürlich das Hammer-Teil für deinen Podcast,
00:18:32: solltest du dir auch mal einmal angucken. Ja, hast du noch was zu dem Kapitel? Sonst gehen wir einfach
00:18:39: wunderbar ins nächste, das ich mir ausgesucht habe, nämlich Immersive Entertainment. Also
00:18:47: Unterhaltung, wo man aktiv mit einbezogen wird und die Fragestellung, die im Kapitel hier vorne
00:18:54: weggestellt wird, heißt dann, was wäre, wenn du Teil des Entertainment bist, anstatt einfach nur
00:19:02: passiv als Beobachter dabei zu sein. Und ich habe mir dies auch bewusst ausgesucht, weil ich war ja
00:19:10: dieses Jahr in London bei Abarvojage, was hier auch als Beispiel genannt wird, kann ich gleich
00:19:16: berichten. Was mich aber überrascht hat und da hast du große Freude dran, Jennifer, in dem Kapitel
00:19:23: steigen Sie ein mit Taylor Swift als Paradebeispiel für Immersive Entertainment. Du bist ja ein
00:19:33: Swifty, zumindest warst du in Wien und wolltest zum Konzert, das hat dann leider ja nicht stattgefunden.
00:19:41: Da will ich einfach von dir gleich wissen, wie siehst du das, warum wird Taylor Swift hier als
00:19:49: Beispiel genannt? Also ich würde mich selbst nicht als Swifty bezeichnen. Ich glaube, ich bin nicht auf
00:19:55: diesem Hardcore Swifty Level angekommen. Ich habe nur eine sehr große Bewunderung für eine
00:20:00: exzellente Storytellerin und Entertainerin in diesem Fall und war deshalb auch, ich war in Stockholm
00:20:06: auf dem Konzert. Wien hat dann eben nicht geklappt, da wollte ich mit der Freundin aus dem Ausland
00:20:11: nochmal gehen, aber auch da hat man gemerkt, diese Community, also was ja ganz wichtig ist, ist das
00:20:20: Gemeinschaftsgefühl bei den Swifties und die ist einfach unfassbar stark. Also selbst in diesem
00:20:27: Moment, wo diese Konzerte abgesagt wurde, haben sich die Swifties zusammen getan und auf der
00:20:35: Straße gemeinsam gesungen. Also an diesen drei Tagen, an diesen, die Konzerte eigentlich stattgefunden
00:20:41: hätten, gab es überall in Wien Orte, an denen sich Swifties getroffen haben, um gemeinsam zu
00:20:48: singen, wo zwar den ganzen Tag und die ganze Nacht durch, also einer hat eine Boombox mitgebracht
00:20:53: oder alle mitgesungen quasi und es war halt oder eine Gitarre und ich war zum Beispiel in der
00:20:59: Cornelius Gasse auch umgenannt von den Swifties in die Cornelia Street und das war so schön zu
00:21:07: sehen, wie Menschen quasi in dieser Situation auch zusammenkamen und ja einfach gemeinsam, das war
00:21:14: quasi immer ein siebes Entertainment, also diese Cornelius Gasse in die Cornelia Street umzuwandeln.
00:21:21: Da gab es ein Baum mit Freundschaftsarmbändchen, die man austauschen konnte, das Lied wurde dort
00:21:27: immer wieder gesungen und man kam einfach diese Treppen runter und da war quasi im Swiftyland,
00:21:33: also man ist quasi in diese Geschichte eingestiegen und das war total faszinierend und das was
00:21:39: die jetzt hier beschreiben ist ja nochmal, ich sage, das ist das Verschwörungstheorie-Level
00:21:44: von Taylor Swift Fans, das ich nie erreicht habe, aber Taylor Swift hinterlässt tatsächlich in ihren
00:21:50: Albencover-Videos etc. Hinweise für ihre Fans, was das nächste Projekt zum Beispiel stattfindet,
00:21:59: wann sie eine Tour bekannt gibt, wo es noch Easter Eggs gibt und so weiter und so fort,
00:22:05: also Easter Eggs kennt man ja auch zum Beispiel aus Marvel Universe, aus Doctor Who und so weiter,
00:22:10: die werden quasi für Hardcore-Fans versteckt in Videos, in Serien etc. Und Taylor Swift geht
00:22:17: aber noch weiter, also nicht nur, dass sie diese Sachen versteckt, sondern sie haben auch Bedeutung
00:22:21: und zwar sowohl im physischen als auch im virtuellen Raum, als ich erinnere mich daran,
00:22:25: als der Torch at Poets Department rauskam, hatte sie gemeinsam mit Spotify, glaube ich,
00:22:31: in Paris so eine Art Skulptur, begehbares Kunstwerk, was auch immer und dann konnte man irgendwie
00:22:40: abzählen, wie viele Bücher anders stehen als andere und daraus dann wieder irgendwelche Daten
00:22:47: und Titel ableiten und das ist, also ich finde es total abgefahren, muss ich sagen. Ja, aber eben
00:22:54: in diesem Zusammenhang und das ist eben, das ist Spannende, dass man eben nicht einfach etwas
00:23:00: konsumiert passiv, sondern wirklich auch sich aktiv beteiligt und einbringt und das sind ja,
00:23:07: also wenn man es jetzt nicht in der Verschwörungstheorie nimmt, ist es ja von Grundgedanken her,
00:23:11: finde ich das ja total pfiffig zu sagen, hey, es gibt quasi eine Schatzsuche, also du hörst
00:23:16: nicht nur ein Lied mit natürlich auch guten Botschaft, mit einer guten Story, sondern es gibt
00:23:22: noch eine zweite Ebene dazu oder eine dritte und das finde ich ist ja auch irgendwie was, was unser,
00:23:28: so mal unser Geist anregt und uns mit in die Geschichte mit reinnimmt und auch ein sehr
00:23:35: schönes Beispiel, was jetzt ja gerade auch sehr, sehr modern geworden ist oder beliebt, sind ja
00:23:44: auch diese immersiven Ausstellungen. Mit Van Gogh hat es, glaube ich, begonnen, ich habe eine jetzt
00:23:50: gesehen im Ruhrpot zu Dalí, das ist super spannend, weil selbst wenn du sagst, ich bin jetzt nicht so
00:23:58: der Künstler, Fan oder kenne mich jetzt auch mit Kunstwerken aus diesen Zeiten auch, lernst du eben
00:24:09: wie gesagt auf eine spannende Art und Weise und eben mit vielen Eindrücken, weil diese immersiven
00:24:14: Räume sind ja meistens riesige Hallen, an denen das dann per Video projiziert wird und dann wird
00:24:19: auch immer was erklärt und so und das fand ich sehr gut in dieser Dalí Ausstellung, wo ich war,
00:24:26: das sind dann auch eben Schulklassen durchgegangen und es ist auch zehnmal spannender als wenn ich
00:24:32: irgendwie, wie hast du es so schön gesagt, die glorifizierte Powerpoint in der Schule mir angucke,
00:24:38: sondern mittendrin bin und dann auch da quasi nebenbei erfahre, wie hat der Künstler gelebt,
00:24:45: was hat ihn inspiriert dazu und also das sind für mich sehr faszinierende und auch positive
00:24:51: Entwicklungen. Ich habe tatsächlich diese Van Gogh Ausstellung, die alles angefangen hat,
00:24:56: damals gesehen, ich glaube in Brüssel 2018, 1917 irgendwo da um den Dreh rum und ich hatte das
00:25:05: Glück oder die Ehre einer über 80 jährigen Frau zuzuschauen, wie sie zum ersten Mal eine VR-Brille
00:25:14: aufhat und eben dieses Haus, das Van Gogh gemalt hat, wo man zum Beispiel dieses Bild von seinem
00:25:20: Bett hat und so zu begehen, also wirklich da in der virtualen Realität reinzugehen und es war so
00:25:29: ein schönes Erlebnis, also der hat sich so unglaublich gefreut und dieses kindliche Staunen
00:25:34: auch zurückgewonnen, dass man ja so als Erwachsener oftmals ein bisschen verliert leider im Leben
00:25:40: und das war so ein schöner Moment und ich glaube die Leute sehen sich auch eben nach diesen
00:25:47: Erlebnissen, also wenn man nochmal zurück geht zu Taylor Swift, was mir eben auffällt ist, ich weiß
00:25:53: nicht ob Taylor Swift das forciert hat oder ob das von den Fans kam, bei der Erastour war es ja
00:25:58: auch gang und gäbe als eine Erat zu gehen, also sich als eine dieser Ehren zu kleiden, also
00:26:05: sich ein Kostüm zu überlegen, Freundschaftsarmwender zu machen und diese dann zu tauschen und nicht
00:26:11: einfach nur auf dieses Konzert zu gehen, sondern dieses Konzert zu leben. Ich kannte das vorher nur
00:26:16: aus dem Cosplay, aus dem Costumeplay, was man in der Fantasy Sci-Fi Welt und auf Conventions eben
00:26:24: schon sehr lange macht, aber das hat es in den Mainstream geschafft und das war für mich schon
00:26:29: auch so ein A-H-Erlebnis. Und also wo ich dann nochmal, warum ich ja wie gesagt auf das Kapitel so
00:26:37: neugierig war, eben das Abervojage, als dieses Beispiel genannt wird für das absolute immersive
00:26:46: Entertainment, wobei ich das gar nicht so sehr als immersiv empfunden habe, sondern einfach crazy,
00:26:53: spooky und komplett einfach eine außergewöhnliche Erfahrung, weil eben da vorne vier Avatare
00:27:03: agieren und in, sage ich mal, zehn Meter Größe projiziert werden, auch die Gesichter, also du
00:27:09: siehst alles auf einer riesen Leinwand und es schaut so echt aus, also bis auf, also wenn du es nicht
00:27:16: weißt, dass du auf die kleinen Mundwinkelzugungen schauen musst, um da zu erkennen, dass es
00:27:22: künstlich ist, erzeugt ist, eine Avatar, dann siehst du das nicht und du bist, also ab und zu
00:27:28: catchen sie dann das Publikum, weil sie machen dann, also da unten sind die vier, du siehst sie
00:27:35: tanzen und singen und dann macht's Schnipp, also Zehntelsekunde und sie sind weg und dann weißt du
00:27:41: okay, ich bin doch in einer Show und wo die nicht echt sind. Und da ist aber dann das Besondere,
00:27:47: was dann einfach passiert, dass es trotzdem für dich ein echtes, insgesamt funktionierendes
00:27:55: Erlebnis ist, weil du klatscht ja begeistert, du tanzt mit, du jubelst denen zu, die da nicht
00:28:02: stehen, das ist ja das Irre, also was mich so im Nachhinein dann auch nochmal so zum Nachdenken
00:28:08: gebracht hat, warum klatschen wir hier, warum singen wir mit? Also die Band ist echt,
00:28:15: dasselbe ist es schon, also wir wussten zumindest irgendwer hört unseren Applaus.
00:28:20: Genau, Storytelling ist ja immer the suspension of disbelief, also das,
00:28:27: hast du das schon mal gehört, das ist quasi aus der Literaturwissenschaft, also wir
00:28:32: Menschen möchten glauben, dass es real ist und dann ist es auch real und auch unser Gehirn
00:28:39: unterscheidet ja nicht, ob wir etwas selber erleben oder ob wir das auf der Leinwand sehen
00:28:44: oder im immersiven Theater oder bei einem Konzert wo so Arbeitergefroren stehen,
00:28:48: da macht es keinen Unterschied, das fühlt sich trotzdem an wie echt und das heißt ja auch nicht,
00:28:54: dass das Erlebnis nicht echt ist, also das finde ich auch ganz spannend eben dieses
00:29:01: Bewusstes sich in eine Entertainment reinbegeben, ist ja nochmal ein Schritt weiter,
00:29:09: als ich einfach vor den Fernseher setze, das fordert eine andere Art von Energie und
00:29:13: Commitment, wenn ich das tue, das heißt wenn ich jetzt zum Beispiel in ein Theaterstück gehe,
00:29:20: das immersiv ist, dann bedeutet das, dass die Chance besteht, dass ich in diesem Stück mitspiele,
00:29:25: also ich bekomme in irgendeiner Art und Weise eine aktive Rolle in diesem Stück,
00:29:31: ich bin nicht einfach nur da, um das zu beobachten und aus Erfahrung kann ich sagen,
00:29:36: das Energielevel ist ein ganz anderes und was es mir emotional abfordert ist ein ganz anderes
00:29:43: und dementsprechend glaube ich ja, immersive entertainment ist, für mich ist es ehrlich
00:29:51: gesagt schon Mainstream, also zumindest im englischsprachigen Raum ist es angekommen
00:29:55: mit aber Voyage, aber auch mit punch drunk entertainment, den ist auf uns Terribles in
00:30:02: London, ich schaue mir jetzt in New York Cabaret an, was quasi im Kit-Kat Club selbst stattfindet
00:30:08: und auch so gestaltet ist und das sind neue Level die jetzt Mainstream sind, als ich beobachte
00:30:15: das seit 2016 dieses Phänomen schon und ich würde sagen, zumindest im englischsprachigen Raum
00:30:21: ist es im Mainstream angekommen, das heißt aber auch wirklich, dass ich mich in Zukunft vielleicht
00:30:26: entscheiden muss, möchte ich einfach nur konsumieren, also möchte ich abends einfach nur vom
00:30:31: Fernseher flaggen um mein Gehirn zu entspannen oder möchte ich wirklich etwas erleben,
00:30:38: ich glaube da verändert sich die Spanne, jetzt kommt immersive dazu und ich kann mir auch gut
00:30:42: vorstellen, dass das in Zukunft auch auf der zum Beispiel Bildungsebene dazu kommt, immersive,
00:30:47: aber man muss eben da immer mit bedenken, die Menschen haben einen limitierten Pool an Energie
00:30:54: aus dem sie ziehen und da muss ich selbst auch wissen, traue ich mir das zu und ist das das
00:31:02: Richtige für mich. Also ich denke auch, also das wird das klassische Fernsehen oder Passives
00:31:09: konsumieren nicht nicht.
00:31:14: ersetzen, weil wir auch genau dieses brauchen. Du bist einfach ein Anstrengender Arbeitsart.
00:31:17: Du bist einfach nur vom Fernseher sitzen, eine Serie gucken und nicht auch noch irgendwie
00:31:22: gekitzelt werden dabei von irgendeinem künstlichen Intelligenz. Und insofern denke ich auch,
00:31:29: wird es einfach, aber als weiteres kulturelles Erlebnis, als Möglichkeit des Entertainments
00:31:37: noch mehr sich verbreiten in vielen Schälen. Für mich widerspannend dann mit Stealth Education,
00:31:43: dann auch mit ebenso lernenden Momenten. Und weil du Theater gesagt hast, er bringt dir ein Beispiel.
00:31:49: Es gibt ja ein Theaterstück, das heißt "Under Signed", mit nur einem Zuschauer, du. Und du musst
00:31:57: vor deinen Fragebogen abgeben und das Stück wird um dich herum konstruiert. Also das möchte ich auch nicht.
00:32:03: Das wäre mir zu viel Energieleveln der Stelle. Sehr viel Aufmerksamkeit, das manchmal sehr
00:32:11: anstrengend. Also das ist der Einzige, was ich gesehen habe, war, glaube ich, eine Gruppe von maximal
00:32:16: 20 Leuten jetzt auf dem Edinburgh Fringe. Und da waren wir wirklich auch, also du stehst quasi
00:32:24: auf der Bühne und das ist schon auch was, was man mögen muss. Ja, ja, genau. Super spannend.
00:32:32: So, wir haben jede Jahr noch zwei Kapitel angesichts der Zeit, sage ich mal, schaffen wir nur, machen
00:32:39: wir nur eins. Ich weiß nicht, hast du einen Favoriten von den, von deinen beiden? Also ich
00:32:45: werde Impact Hubs machen, hatte ich jetzt mir noch so. Oh, dann mache ich, glaube ich, die Second Hand
00:32:55: Culture. Super, dann starte, passt ja gut. Genau, das ist eben beides aus dem zweiten, wir können ja
00:33:03: dann noch anthisern, was das Gute gewesen wäre am Ende. Und zwar Second Hand Culture. Natürlich das
00:33:11: letzte Kapitel in Teil zwei. What if buying pre-loved goods became a sign of savanness and a source of pride?
00:33:19: Also quasi, was wäre, wenn Second Hand keine Armutszeugnis ist quasi, sondern wirklich ein Grund,
00:33:29: stolz zu sein und auch ein Zeichen dafür, dass man weiß, wie der Hase läuft. Und das finde
00:33:37: ich total spannend, weil ich glaube, da geht es mir ähnlich wie mit Immersive Entertainment und
00:33:42: Stealth Education. Das sind so Themen, die in der ein oder anderen Form mir schon sehr lange
00:33:47: bekannt sind und wo ich in anderen Ländern ein ganz anderes Level an Saviness tatsächlich
00:33:56: beobachte. Ich habe mal darüber nachgedacht, wann ich das erste Mal 15 war und das war 2008 in
00:34:03: Philadelphia. Also in Amerika ist 15 gehen quasi Second Hand Einkaufen schon sehr lange irgendwie
00:34:11: was, was man tut, zumindest in den Künstlerbereich. Und da geht es eben darum, da geht es auch so ein
00:34:18: bisschen darum, es richtig cool ist, zu entdecken. Also es geht auch so ein bisschen darum, um die Jagd
00:34:24: nach einem einzigartigen Kleidungsstück, sage ich jetzt mal. Das ist so die Thrifting-Kultur auch.
00:34:30: Sich selbst ausdrücken durch Klamotten, die nicht von der Stange sind. Sie haben jetzt hier,
00:34:36: glaube ich, Refloned, was zu Nettapothek, glaube ich, gehört, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
00:34:43: Also für mich ist das ganz spannend, weil in Deutschland gibt es eine Plattform, die heißt
00:34:49: Vintage. Die ist aber eher, sage ich jetzt mal, auf einem normalen Level, aber nicht nur. Also auch
00:34:55: dort findest du Sachen, die eher aus höherpreisigen Segmenten kommen. Also du kannst sie eigentlich
00:35:01: theoretisch auf dieser Plattform, die früher mal Kleiderkreise hieß übrigens, alles einstellen,
00:35:08: was dein Kleiderschrank so hergibt. Also im Zweifelsfall kann da eigentlich von H&M bis
00:35:12: Gucci alles dabei sein. Und du kannst es auch nach Markensortieren, du kannst es nach Budget,
00:35:17: nach Größe und so weiter und so fort sortieren. Was ich daran spannend fand, dass das die von
00:35:23: Refloned ja offensichtlich kommen, sich deinen Kleiderschrank angucken, Preistag dran machen,
00:35:28: das fotografieren und du musst eigentlich gar nichts machen. Also quasi Second Hand as a Service.
00:35:32: Das für mich der eigentlich spannende Teil an diesem Kapitel. Ja, sie nennen es dann ja auch
00:35:38: Resale as a Service, weil den Begriff hat ich vorher auch noch nicht gehört. Und das finde ich auch,
00:35:44: also einfach als gesellschaftlichen Gedanken auch unglaublich wertvoll. Wenn sich hier auch, sage ich
00:35:54: mal, du hast es ja auch schon am Anfang gesagt, die die Grundhaltung ändert. Eben nicht Second Hand
00:35:59: ist, wie heißt es in England, Oxfam, wo du hingehst und wirklich nicht einkaufen willst,
00:36:06: sondern Second Hand ist das neue Schickness-Assessoire. Und da, das wusste ich auch nicht,
00:36:16: das ist natürlich spannend, wenn solche Strömungen schon im englischsprachigen Raum zur Normalität
00:36:22: geworden sind. Dann ist es ja umso mehr auch ein Zeichen, ein Signal, ein Trend, was auch hier
00:36:30: stattfinden kann und wird und dann zu beobachten ist. Also es ist in Europa am weitesten, würde ich
00:36:40: zumindest behaupten, in den skandinavischen Ländern. Ich bin ja eine Teilzeit Schweden, wie ich selber
00:36:45: sage. Und ich mache mir mittlerweile gar keine Sorgen mehr, ob ich alles in meinem Koffer dabei habe,
00:36:51: was ich für das schwedische Wetter brauche, weil wenn ich es nicht habe, gehe ich in einen der
00:36:55: Millionen Second Handläden in Stockholm und kaufe mir noch ein Hoodie und nicht nur das,
00:37:02: ich kaufe ihn nicht nur dort, ich bring ihn auch wieder zurück. Also für mich ist es wirklich so,
00:37:06: ich gehe mir dann halt holen, was ich brauche, weil ich das Wetter unter oder überschätzt habe
00:37:11: ins Skandinavien und dann bringe ich es dann wieder zurück, wenn ich damit fertig bin und die
00:37:17: verkaufen das dann weiter und da ist es nicht nur so mit Klamotten, da kannst du alles kaufen. Ich
00:37:23: habe da schon alles gesehen, von Plattenspieler über Wasserkocher, unzählige Kaffeemaschinen.
00:37:29: Also das sind in der Regel, also es gibt die klassischen Second Hand Klamottenläden, ja,
00:37:33: aber es gibt dort auch sehr viele Second Hand Kaufhäuser, also wo du weit über Klamotten hinaus
00:37:40: Dinge bekommst und das finde ich eben auch einen sehr spannenden Trend. In Deutschland gibt es bisher
00:37:46: sogenannte Sozialkauffäuser, das ist für mich aber eben ein anderes Prinzip. Ja, und das meine ich ja,
00:37:54: das ist genau dieses, wenn man, wenn schon Sozialkauffauss heißt, ist es ja quasi schon mit
00:38:01: einem Stickmer belegt im Sinne von da gehen die hart vier Leute, Bürgergeldmenschen hin,
00:38:07: die sich sonst nichts leisten können. Das ist ja der falsche Ansatz an der Stelle, wenn wir sagen,
00:38:12: hey, wir wollen ja auch mal ein bisschen gucken auf Umwelt und ein bisschen weniger schädlich
00:38:19: unterwegs zu sein, dann macht es ja Sinn über dieses Resale as a Service, das zu einem, hey,
00:38:26: das ist eine gute Geschichte, dass da hinaufkommt. Ja, weil da man scheitert es bei mir, also wir haben,
00:38:32: glaube ich, zu Hause seit Monaten einen Sack mit Klamotten rumstehen, der nicht von alleine
00:38:38: ins Sozialkauffauss läuft und ich glaube, das muss ich jetzt nochmal anstoßen, weil sonst wird
00:38:46: das einfach nie mehr was und auch das auch zum Beispiel für Winter, bin ich zu faul, muss ich
00:38:51: sagen, also ich kaufe dort, aber dieses Fotografieren, Einstellen, Verhandeln mit anderen Leuten, ob der
00:38:59: Preis jetzt angemessen ist oder nicht, Dinge nochmal nachmessen und so, das ist ein bisschen
00:39:05: anstrengend und meistens habe ich dafür nicht die Zeit oder auch nicht die mentale Kapazität und
00:39:12: deshalb würde ich mir genauso was wünschen, dass ich sagen kann, hier hast du den Sack,
00:39:17: mach die Preise für mich und den Rest und du kriegst eine Provision, wenn dich überhaupt kein
00:39:23: Thema. Ja, genau, bei dem Kapitel nur noch ganz kurz, weil ich dann ein Fall dann oder ein Gedanken
00:39:30: für meine Steuerberaterkunden hatte, diese Plattform Deep Pop, kannte ich nicht, quasi die coole
00:39:39: Variante von eBay, wo du eben Mode und auch viele andere Secondhand-Dinge, wo junge Leute das verkaufen,
00:39:47: zwei Millionen, sie schreiben auch, auf dieser Plattform sind zwei Millionen Mikrounternehmer
00:39:54: unter 25 unterwegs, die das nutzen, das wäre für mich, da könnte ich als Steuerberater mal
00:40:00: so ein bisschen aufklären im Sinne, was heißt denn, dass wenn du da handelst, das hat ja Träge,
00:40:06: Umsatz, steuerliche Folgen im besten Falle, wenn du da mehr machst und da gibt es ja die Ikone,
00:40:13: Bella McFadden, also alles Menschen, wenn ich noch nie gehört hatte, die hat im Jahr 2020 auf
00:40:19: dieser Plattform eine Million Pfund Umsatz gemacht. Also das ist jetzt nicht einfach nur wieder so ein,
00:40:27: die Kinder datteln auf irgendeiner Plattform herum, sondern die betätigen sich wirtschaftlich,
00:40:34: nachhaltig und sowas finde ich gehört dann auch unterstützt und gefördert und wenn man über solche
00:40:40: Initiativen dann mal nachdenkt und sagt, hey, da liefern wir noch passendes Wissen dazu,
00:40:46: möglichst im Escape Room und anderen Immersive-Methoden, dann fände ich das dann noch eine gute
00:40:55: Abrundung. Ja, ich hätte da auch noch einen Gedanken zum Bildungsbereich, also im Secondhand-Culture
00:41:01: ist ja quasi Reuse, Repurpose, Recycle und das ist ja was, was im Moment noch super wenig im
00:41:09: Unternehmenskontext stattfindet und zwar mein Gedanke dazu ist, ich teste das gerade selber auch,
00:41:15: ich habe unfassbar viele Präsentationen, Vorträge, Webseitenartikel, Blogartikel, LinkedIn-Bedöns,
00:41:23: alles Mögliche rumliegen zu Themen, die mein Fachgebiet sind. Das heißt, das erste, was ich
00:41:30: mittlerweile mache, ist, dass ich erstmal durchsuche, wenn ich einen neuen Vortrag gebe, was habe
00:41:35: ich denn schon und dann mithilfe von KI mir zusammentragen lasse, was ich denn jetzt für das
00:41:43: Neue brauche. Also ich muss mir das nicht mehr selber zusammensuchen und dann bringe ich das in
00:41:48: neues Format. Also ich denke auch gerade sehr viel darüber nach, wie man KI-gestützte Lernspiele
00:41:54: machen kann und es liegt in den Unternehmen ja so unfassbar viel Material rum auf irgendwelchen
00:42:01: Google Drives oder Microsoft Drives oder anderen Cloud Formaten. Wenn man das Nel in Lernformate
00:42:11: umsetzen könnte, das würde so viel zugewinnen geben für viele Unternehmen und zwar nicht nur in
00:42:18: ein Lernformat, also nicht "one size fits all", funktioniert übrigens auch im second Hand nicht,
00:42:24: sondern wirklich zugeschnitten auf den Geschmack und die Bedürfnisse und die Kapazität einer Person.
00:42:33: Und da liegt, glaube ich, da liegt der second Handgedanke auch im der Bildung.
00:42:39: Ja, guter Gedanke. Das ist ja, machen wir auch. Also ich habe auch schon unglaublich viel geschrieben
00:42:46: und Vorträge gehalten in meinem Leben und wenn ich was Neues mache, gucke ich natürlich auch immer
00:42:51: in meine vorherigen früheren Unterlagen und beim second hand geht es dann ja nicht nur darum,
00:42:58: einfach das alte nochmal irgendwie ein neues Kleid bringen, sondern daraus auch wieder neue
00:43:03: Elemente und passende Gedanken zusammen zu tragen, also sehr spannende Gedanke,
00:43:08: second hand Bildung in dem Sinne zu entwickeln. Da freue ich mich dann drauf, wenn du da die
00:43:15: KI-Lösung für entwickelt hast. Ich gebe dir Bescheid, wenn du weißt.
00:43:20: Genau, die hätte ich dann auch gerne. So, ich habe mir noch aus diesem Bereich Arbeit die Impact Hubs
00:43:29: ausgesucht. Da geht es drum, also die Frage heißt, was wäre, wenn dein Büro ein Beitrag
00:43:38: leistet für die lokale Wirtschaft und für die lokale regionale Community. Und ich finde
00:43:45: den Gedanken natürlich Co-Working Space und Co, das kennen wir alle, den Gedanken,
00:43:52: das nochmal auf eine neue Ebene zu heben und zwar machen sie es am Beispiel von 3Space,
00:43:59: die verfolgen das Prinzip by give work, das bedeutet, das ist ein Bürogebäude,
00:44:06: das natürlich ganz klassisch vermietet wird und immer wenn ein normaler Mieter, der normale
00:44:14: Miete darin bezahlt, also einzieht, dann wird gleichwertig ein Raum, einem Start-up oder
00:44:21: einer NGO gratis zur Verfügung gestellt. Und das ist schon mal ein ganz besonderer Gedanke,
00:44:31: finde ich. Und dann geht es noch weiter, dann kommen noch weitere Ideen, nämlich es gibt dann
00:44:37: das International House, es sind alles Projekte in England, die da stattfinden. Das nennt sich
00:44:44: das erste Living-Wage-Building, das heißt, es gibt im Mietvertrag die Klausel das angestellte
00:44:53: Mitarbeiter in London, an denen Londoner Mindestlohn bekommen müssen, sonst bekst
00:45:01: den Mietvertrag nicht, plus eher spannende Klausel, die Mitarbeiter müssen pro Monat
00:45:06: mindestens eine Stunde in und für soziale regionale Projekte verbringen. Und diese Gedanken
00:45:15: finde ich so wertvoll, einfach mal drüber nachzudenken, weil sie schreiben da ja auch Real Estate,
00:45:20: also Immobilien ist natürlich eine der größten Geschäftszweige, der Kapitalistischsten auch,
00:45:26: also wo es immer nur um Profit, Profit, Profit geht und das mal den Gedanken herzunehmen und
00:45:32: sozusagen, wie können wir in der Branche was bewirken, deswegen nennt es Impact, also Wirkungsstätten,
00:45:40: hat mir einfach imponiert beim Durchlesen, was da passiert. Also ich habe mich ein bisschen amüsiert,
00:45:48: weil ich war tatsächlich im Impact Hub in Stockholm vor zwei Jahren, also der heißt tatsächlich so,
00:45:54: das ist auch eine Kette, die gibt es auch weltweit und der Impact Hub in Stockholm aber eben auch
00:46:01: in anderen Städten hat einen Fokus auf Climate Action und Diversity. Das heißt, die Projekte,
00:46:08: die sie dort fördern und die dort quasi in diesem Co-working Space zusammenkommen, haben in der Regel
00:46:14: eben etwas entweder mit Klimawandel oder eben Klimawandelbekämpfung und eben auch einer diverseren
00:46:25: Gesellschaft zu tun und ich sitze ja gerade im Freiburger Impact Hub, sage ich jetzt mal,
00:46:31: der Freiburger Grünhof gibt es jetzt seit genau zehn Jahren, die haben jetzt zehnjähriges Jubiläum
00:46:36: gerade gefeiert. Ich bin hier Community Mitglied und auch schon seit ein paar Jahren jetzt, das heißt,
00:46:43: ich kann hier zu Co-working und Events gehen. Darüber hinaus war das Konzept aber von Anfang an
00:46:49: nicht nur Co-working zu bieten, sondern eben Gemeinschaft, aber auch Innovation. Also es gibt
00:46:55: hier das Social Innovation Lab, also der Fokus des Grünhofs ist tatsächlich auch Social Innovation
00:47:01: und Transformationsprozesse und grüne Start-ups tatsächlich und auch hier gibt es eben Innovations
00:47:10: und Transformationsberatungen, also auch für Unternehmen, die jetzt in der Region sagen,
00:47:14: wir wollen grüner werden oder diverser werden oder uns eben in eine zukunftliche Richtung
00:47:21: bewegen, da können hier Anfragen sagen, hier wir brauchen Beratungen, beratet uns und ich glaube,
00:47:29: der Social Innovation Lab Teil ist auch ein Accelerator mit einer Stadt in Israel oder so,
00:47:37: also die haben auch internationale Connections und ich finde das total spannend, weil hier hat sich
00:47:43: der Grünhof war damals noch relativ allein auf weiterflur als Co-working Space und mittlerweile
00:47:49: ist es nicht mehr. Also ich meine es gibt mittlerweile vier bis fünf Co-working Spaces hier und das
00:47:55: passt natürlich auch zu Freiburg, aber es hat Freiburg auch vorangebracht, also gerade im Bereich
00:48:00: soziale Start-ups gibt es glaube ich keine Stadt in Deutschland, die mehr hat als Freiburg.
00:48:06: Und weil ich das also von Grundgedanken her auch einfach nochmal so spannend finde,
00:48:13: sie schreiben auch, die Büros als Räumlichkeiten werden bleiben, die verschwinden nicht, es wird
00:48:20: das Hybride zunehmen und wenn ich so reinhöre bei den Steuerberaterinnen und Steuerberatern,
00:48:26: die erzählen ja auch, meine gute Vormittags ist zwar voll Haus, aber Nachmittags ist alles leer,
00:48:30: also auch damals über diese Co-working Möglichkeiten nachzudenken, muss ich wirklich dieses eine große
00:48:39: Büro haben oder kann ich da nicht in Form von Bürogemeinschaften bis hin zu Mitmandanten,
00:48:45: also das Beispiel eine Münchner Kollegin, die ich kenne, die hat immer einen Raum für drei
00:48:51: Start-ups reserviert, die sie auch betreut in der Start-up Phase, aber sie sagt auch, ich weiß auch
00:48:57: nach drei Jahren, wenn die wachsen, also wenn das gute Start-ups sind, dann gehen die, dann werden
00:49:03: die wahrscheinlich aufgekauft, dann gehen die wieder, das ist für mich überhaupt kein Thema,
00:49:07: ich begleite die diese Anfangsphase und das sind die irrsinnig happy drüber und dafür kriegen
00:49:13: die einen Raum günstig zur Verfügung gestellt in München, weil sie einen Büroramn überhat
00:49:18: und über solche Ideen dann nachzudenken, was mache ich mit meiner Fläche, wenn ich sie eben nicht
00:49:23: acht bis zehn Stunden ausgelastet habe durch meine eigenen Mitarbeiter und kann ich das mit eben
00:49:30: solchen Ideen verbinden, dass da Menschen und Themen davon profitieren, die sich vielleicht so eine
00:49:37: Miete nicht leisten können. Mein Gedanke ist gerade andersrum, was macht es mit meiner Stadt, je nachdem
00:49:44: man wenig meine Fläche vermietet? Also ich glaube, man muss es in Zukunft vielleicht auch eher so sehen,
00:49:50: also weiß möchte ich als Stadt und als Gesellschaft für Unternehmen in meinem Landkreis, in meiner
00:49:59: Community haben und wie wird Wert geschöpft? Das ist glaube ich eine große Frage, die sich
00:50:08: Städte auch stellen müssen und tun mittlerweile und wie gesagt, also alleine, dass es den
00:50:15: Grünhof hier gibt und diese Förderprogramme, es gibt jetzt auch einen AI Hub, hier verändert ja auch,
00:50:22: welche Menschen in die Stadt kommen, welche Businesses hier gegründet werden und welche
00:50:30: Auswirkungen das wiederum auf die Gesellschaft hat. Also ich finde, man muss das viel ganz
00:50:34: heitlicher betrachten. Da passt gut dazu, das kommt zu einem anderen Kapitel. Sie schreiben ja auch
00:50:40: bei Ambient Health Gebäude, die zum Well-Being beitragen und in Großbritannien gibt es tatsächlich
00:50:49: eine Abteilung, die heißt Behavioral Insights Team. Sie sind zwischen vom Government ausgegliedert,
00:51:00: das ist jetzt ein eigenes Service Firma, aber die sich genau mit diesen Fragestellungen beschäftigen.
00:51:06: Wie kann ich meine Stadt oder meine Gebäude oder meine Angebote verändern, damit ich meine
00:51:13: Bevölkerung irgendwie in die richtige Richtung stupste? Da gibt es ja natsch dieses Buch dazu.
00:51:19: Das war da glaube ich auch Auslöser, das habe ich an einer anderen Stelle mal gesehen und das
00:51:24: ist natürlich voll spannend, wenn man das jetzt an solcher Stelle aufhängt und dann über seine
00:51:31: Stadtplanung nachdenkt. Genau, ich finde das auch grundsätzlich eben nicht überraschend, dass es in
00:51:39: einer Stadt wie Freiburg hier passiert ist, dass es hier ein Social Innovation Accelerator gibt.
00:51:45: Frageburg ist halt normal grün und links sehr weit, links im Spektrum würde ich sogar sagen. Das
00:51:52: finde ich halt spannend, weil es ist ja zyklisch. Also es bedingt sich natürlich, welche Menschen
00:51:57: hier leben und die hier gründen, also die Gründer vom Grünhof, die wollten mehr soziale
00:52:03: Innovationen, die haben selbst in diesen Bereichen gegründet und halt sind am Existenzminimum
00:52:08: krummgekrebst und dann haben sie beschlossen sich zusammen zu tun. Und ich glaube, das ist auch was,
00:52:14: was stark unterschätzt wird. Man hat total oft das Gefühl, man wäre irgendwie alleine auf weiter
00:52:20: Plur mit dem Gedanken, wie eine Gesellschaft anders oder besser sein könnte. Man ist es aber oft
00:52:27: mal gar nicht. Man muss einfach nur den Ort bieten, wo man sich zusammen roten kann.
00:52:32: Da muss ich jetzt noch einen kleinen Sidekick zum anderen Kapitel bringen, weil das ist für mich
00:52:38: so ein ganz bewegendes Kapitel bei "Ending Loneliness". Das kommt ja aus Schweden, dieses
00:52:45: Selbög. Selbög, ich weiß nicht, das kennst du bestimmt. Selbög. Selbög. Selbög. Man muss noch mal nachgucken, wenn man
00:52:55: schreibt, aber ich glaube, es muss so selbös sein. Ja, das finde ich eben auch spannend, wenn man so
00:53:00: über die Zusammenhängen nachdenkt. Ja, wie schauen die Altersheime heute aus? Wie ist Wohnsituation,
00:53:08: bezahlbare Wohnsituation und in dieses Selbög ist folgendermaßen konzipiert. Ein Drittel der
00:53:17: Bewohner sind zwischen 18 und 25, ein Drittel ist über 70 und ein Drittel sind Flüchtlingskinder. Und
00:53:24: damit du dort meterwürst, musst du entweder eines dieser drei Kriterien erfüllen und plus du musst
00:53:29: zwei Stunden pro Woche mit deinen Nachbarn verbringen, also nachbarschenschaftliche Gemeinschaftsaktivitäten.
00:53:35: Also das löst so viele Probleme auf einmal. Ich finde es einfach so tolles, positives Beispiel, wenn
00:53:43: du mal ein bisschen nachdenkst, wie bringt man die Dinge zusammen und bisschen out of the box
00:53:48: denkst und davon gibt es einfach in dem Buch noch so viele weitere kleine und größere Beispiele, die
00:53:55: einfach genau dann, wo ich am Anfang gesagt habe, diese Entdeckungsreise eröffnen im Kopf, was eigentlich
00:54:02: alles möglich ist. Also deswegen. Ich finde das, also mir kam gerade der Gedanke eigentlich ist das ja
00:54:08: derselbe Gedanke wie ein Studentenwohnheim. Dann wohne ich ja dann auch mit Leuten zusammen,
00:54:14: die ich mir nicht ausgesucht habe, muss mich mit denen irgendwie arrangieren und verstehen. Das ist
00:54:21: eigentlich dasselbe Prinzip. Auch da kommen Menschen aus allen Einkommensklassen und Kulturen
00:54:26: zusammen und das führt ja oftmals auch dann zu Konflikten, die man eben lösen muss. Aber sie
00:54:33: geben auch Einblicke in andere Kulturen, Verständnis für andere Kulturen. Ich habe zum Beispiel jetzt
00:54:39: gerade, ich habe vor 15 Jahren mit französischen Austauschstudenten in Cork zusammen gewohnt und
00:54:46: wir sind immer noch, wir sind Freunde fürs Leben geworden und ich erinnere euch noch daran, als ich
00:54:51: nach Hause kam, meine Mutter meinte, wie du bist mit Franzosen befreundet. Und das ist halt ja gerade
00:54:58: in der Grenzregion gibt es da noch einige Animositäten zwischen Deutschen und Franzosen manchmal.
00:55:04: Aber ich finde das ganz spannend, einfach so klar bin ich mit denen befreundet, weil ich habe
00:55:08: die einfach auf einer ganz anderen Ebene kennengelernt. Ja, genau, sehr schön. So, ja, vier Kapitel haben
00:55:16: wir euch vorgestellt und es gibt wirklich, also insgesamt sind es ja 30, insofern ganz viel
00:55:22: Entdeckungen, die ihr haben könnt. Wir hatten uns noch ausgesucht, falls du noch ein Satz dazu
00:55:29: sagen wirst, Jennifer, du hast, wir haben uns auch vorbereitet, zu Urban Forest. Genau, ich hatte
00:55:35: mir Urban Forest angeschaut und Urban Forest ist das, was drauf steht quasi. Die Frage ist, was
00:55:44: wäre, was wäre, wenn wir in grüne Infrastruktur investieren, um unsere Städte nachhaltiger
00:55:53: zu machen. Und das ist ja auch total spannend, weil das Beispiel, das sie hier genannt haben,
00:55:58: aus Kolumbien war das, glaube ich, das hatte ich tatsächlich schon gesehen. Also die haben
00:56:03: da Schneißen in die Stadt geschlagen oder beziehungsweise unter der Straßenbahn Brücke und
00:56:09: so Bäume gepflanzt, also quasi Gewalt gepflanzt und eines der weiteren Beispiele wäre ja Paris,
00:56:14: die jetzt auch ganz viele Bäume zu den olympischen Spielen in die Stadt gepflanzt haben, aber andere
00:56:20: Beispiele, die ich kenne, Niederland und Almene, zum Beispiel die als Gartenstadt in den 80ern überhaupt
00:56:26: erst geplant und gebaut wurde, also das Weg vom Beton hin zu grünen Städten, es wird uns nichts
00:56:34: anderes übrig bleiben. Also wenn ich mir denke, dass Stockholm, glaube ich, auf dem Klima der
00:56:40: Toskana in 20 Jahren rauskommen wird, was ist dann das Klima von Freiburg? Bin ich dann in,
00:56:46: dann bin ich irgendwo in Marokko, oder? Ungefähr das. Genau, also fand ich auch ein ganz schönes
00:56:56: Kapitel, vor allem, da kann man auch sich viele Beispiele schon anschauen von diesen Green Cities
00:57:02: oder Gebäuden, da gibt es ja auch ganz tolle Architekten, die das machen und ich hatte mir
00:57:08: eben bei Waste Free Products noch das angeguckt, was wäre eben, wenn alle unsere Materialien in einem
00:57:16: 100 Prozent Recyclingkreislauf sich wiederfinden, das passt wieder zu deinem Second Hand Beispiel,
00:57:23: da fand ich noch sehr, sehr nett, weil da die Geschichte von Volle Back erzählt wurde,
00:57:31: eine Mode Label, das eben tatsächlich rückstandsfreie Kleidung aus Pflanzen und Elgen herstellt.
00:57:39: Und wie die Vorgehen finde ich interessant, weil die gesagt haben, okay, wir starten erst mal
00:57:46: Zielgruppe sind, es soll ein Status Symbol sein, eher so wie Luxusprodukt, also auch vom Preis sehr
00:57:53: hochwertig und dann eher so Influencer ansprechen, die es dann halt in die Kamera halten, weil sie es
00:57:58: tragen und dann geht der Trend auf die Masse über und tatsächlich ist das Ding auch gelungen,
00:58:04: weil sie mit H&M dann eine Kooperation begonnen haben. Sie schreiben dann, also am Anfang war die
00:58:14: Zielgruppe "Voke Rich Celebrities" und das hat mich zum Lachen gebracht an der Stelle, aber auch wie
00:58:22: man solche Marken gesellschaftfähig macht, das fand ich eigentlich an dem Kapitel noch mal spannend,
00:58:28: das passt ja auch zu unseren anderen Themen, wie schaffe ich die Haltung zu diesen Themen zu
00:58:34: verändern, dass das eben nicht diese Ökotussionkel Szene ist, sondern dass es einfach ein normaler,
00:58:44: guter Lifestyle als Produkt funktioniert. Ja, ich würde sagen, im Kleidungsbereich sind wir da schon
00:58:52: am Große Schritte gemacht, also hier in Freiburg gibt es auch einige Läden, die nur nachhaltige
00:58:59: und fair produzierte Kleidung quasi verkaufen und ich glaube, das ist einer der größten Faktoren
00:59:05: daran, dass es wie immer bei Veränderungen muss einfach sein und das ist, glaube ich, der Punkt,
00:59:12: an den wir langsam jetzt kommen. Es muss einfach genug sein, dass ich nicht mehr das andere mache
00:59:18: und das ist der Punkt, an dem Veränderung dann greift. Ja und damit können wir jetzt wunderbar
00:59:26: abschließen, weil genau das ist bei denen ja dieses Future Normal. Es setzt sich durch, weil es
00:59:34: die ganz normalen klassischen menschlichen Bedürfnisse befriedigt auf eine bessere,
00:59:40: eine neue Art und deswegen werden sich die vielen, fand ich auch, muss ich jetzt noch ergänzen,
00:59:46: den Begriff Instigator kannte ich auch noch nicht aus dem Englischen, also Anstifter, habe ich jetzt
00:59:53: auch ein neues Wort gelernt, war für mich sehr hilfreich, weil ich mich ja Anstifterin nenne
00:59:57: bei uns im Definite Netzwerk, also bin ich auch ein Instigator und das ist dann ein guter Schluss
01:00:05: und mir fällt jetzt noch was ein, Jennifer. Damit grüßen wir auch unsere anderen drei
01:00:09: Zukunftshandwerker, die Ute, den Oliver und den Tobias. Wir könnten uns einfach für unsere eigene
01:00:16: Webseite, die Zukunftshandwerker, immer wieder mal so ein Kapitel nehmen, gemeinsam besprechen und
01:00:26: dann als ein kleines Video oder Podcast veröffentlichen wird es, wie wir gesehen haben, wir zwei können
01:00:32: über vier Kapitel schon ne Stunde lang reden. Halt dich mal für ne Stunde. Ja und wir kommen ja auch,
01:00:40: ja also da finde ich auch schön, wir kommen ja alle aus unterschiedlichen Bereichen noch dazu,
01:00:45: das heißt wir bringen unterschiedliche Perspektiven mit und unterschiedliche Nehme,
01:00:51: unterschiedliche Impulse auch wieder mit daraus und was mir an diesem Buch so zum Abschluss
01:00:56: besonders gut gefallen hat, ist die Hoffnung, die da mitschwingt, also dass es sich bewusst dazu
01:01:02: entschieden haben, optimistisch das New Normal quasi zu definieren und nicht pessimistisch und ich
01:01:11: glaube ganz im Sinne von Grüße an Kai Liebert dem Motto Zukunfts Mut, das brauchen wir, wir brauchen
01:01:19: Lust auf Zukunft und Mut zur Zukunft, oben genau bei diesem New Normal, dass solche schönen Visionen
01:01:28: bietet, rauszukommen am Ende. Wenn man auf die Website vom Henry Coutinho Masson geht, er nennt sich
01:01:35: auch Reluctant Futurist und Provocative Optimist, also insofern passt es gut von der Bezeichnung,
01:01:43: so können wir uns die können wir für uns eigentlich auch übernehmen. Provocative Optimisten.
01:01:50: In dem Sinne, danke Jennifer, das war wieder ein unglaublich bereicherndes Gespräch und das
01:01:58: Buch ist natürlich absolute Entwählung von uns beiden, holt euch das und holt euch eure eigenen
01:02:04: Ideen und Anregungen für die Zukunft. Bis denn, ciao. Das war's für heute. Das nächste Buch steht
01:02:14: schon im Regal. Auf Wiederhören bei der Lese Optimistin.
01:02:18: *Musik*
01:02:20: [Musik]