Buchbesprechungen für Unternehmerinnen und Unternehmer
00:00:00: Herzlich willkommen zur Episode 100. Es ist ein Wahnsinn. Und die 100 passt auch super
00:00:12: gut zum Thema. Das Buch heute "The Culture, Map, Decoding, How People Think, Lead and
00:00:19: Get Things Done Across Cultures". Geschrieben hat es Erin Meyer, es ist schon von 2015.
00:00:26: Doch hat es absolut universelle Geltung, würde ich mal sagen. Und warum passt für mich für die
00:00:34: Hunder der Folge so gut? Weil es auch so ein Spektrum von vielen verschiedenen Perspektiven
00:00:40: abbildet. Und das tut mein Podcast ja auch mit den vielen Büchern. Insofern freue ich mich total,
00:00:46: denn dieses Buch hat mir die liebe Sabine Meyer vorgeschlagen. Du bist von Tax Dome,
00:00:52: da haben wir uns auch kennengelernt in dem Zusammenhang. Erzähl doch mal ganz kurz,
00:00:56: wer du bist, was du machst und dann, wie du auf dieses Buch gekommen bist.
00:01:00: Ja super, herzlichen Dank für die Einladung, Angelich. Ja, ich bin die Sabine, wie du schon
00:01:04: gesagt hast, ich arbeite bei Tax Dome in einem multikulturellen Team. Und habe das jetzt schon
00:01:12: mehrere Jahre gemacht, hier nochmal ganz extrem, weil wir wirklich globale Teams haben,
00:01:18: über verschiedene Zeitzonen hinweg und wir haben, wir sind eine reine Remote Company,
00:01:24: das heißt wir haben natürlich die Herausforderungen zusätzlich zu den interkulturellen Themen,
00:01:27: auch noch diese Entfernungen und so weiter. Da kommen einige dieser interkulturellen Themen
00:01:33: nochmal ganz besonders zum Vorschein. Auf das Buch bin ich gekommen, tatsächlich super spannend,
00:01:38: auf Empfehlung eines Marketingverantwortlichen von HubSpot. Ich war da auf, ich habe mir da so eine
00:01:45: Konferenz angeguckt, da ging es darum, wie man Content über globale Märkte hinweg möglichst
00:01:53: effizient aufbereitet. Das Thema Localizing statt Translation und HubSpot, ja jeder HubSpot
00:02:00: ist ja ein Riesentool, und der hat unglaublich viel Erfahrung hier und mit einer der Verantwortlichen
00:02:06: für dieses Content Management hat eben dieses Buch empfohlen. Da hat gesagt, jeder Marketing
00:02:10: Verantwortliche der international tätig ist, muss das gelesen haben. Das habe ich dann ernst genommen,
00:02:15: hat mir das Buch geholt und ja und dann hatten wir uns mal eben getroffen und drüber unterhalten
00:02:21: und herzlichen Dank, dass wir jetzt hier sind und ich für mich auch wirklich geehrt, dass ich bei der
00:02:26: hundertsten Folge dabei sein darf. Eine ausreichende. Ganz kurz das Buch "Worum geht's", also natürlich,
00:02:35: was der Titel schon verrät, wie ticken die unterschiedlichen Kulturen und es geht um
00:02:41: das Arbeitsumfeld. Also das ist gleich mal dazu gesagt. Und was ich so spannend fand, also der
00:02:47: TheAren macht es anhand von acht spezifischen Themenfeldern, die besprechen wir auch gleich.
00:02:54: Und was ich jedes mal beim Lesen der einzelnen Kapitel erlebt und gespürt habe, ist, ich habe
00:03:01: jetzt selber, außer dass ich in England auf der Messe bin und dann ab und zu mal mit Amerikanern
00:03:06: und Engländern zu tun habe, selber ja gar nicht so viel kulturellen Kontakt außerhalb meiner
00:03:11: deutschen Blase. Aber ich habe so viel über mich gelernt. Ich fand es so lustig, weil sie macht
00:03:17: auch, muss man auch dazu sagen, es ließ sich super schön, weil sie macht es mit ganz vielen
00:03:21: Beispielen. Also immer aus ihrer eigenen Erfahrung, weil sie berät Unternehmen, sie berät
00:03:27: internationale Konzerne eben, wie sie diese Herausforderungen bewältigen können im
00:03:33: interkulturellen Zusammenhang. Und da schöpft sie aus dem vollen, plaudert aus dem Nähkästchen.
00:03:40: Und es ist so amüsant einerseits zum Lesen und andererseits macht es bei mir halt so ganz oft,
00:03:46: oh meine Güte, bin ich Deutsch, wenn man es so sagen will.
00:03:51: Absolut, aber da kann ich voll drauf einsteigen. Ich habe in vielen Ländern schon gelebt und ich
00:03:58: habe diverse Kulturen schon mitbekommen und habe das große Glück, dass ich das als Kind
00:04:02: schon machen konnte. Ich komme selber aus einer multikulturellen Familie mit Mehrsprachigkeit
00:04:09: und so weiter. Das ist schon, man ist glaube ich durchaus ein bisschen vorgeprägt und vielleicht
00:04:14: etwas flexibler, aber ich bin in Deutschland aufgewachsen. Also das alle mache ich meine
00:04:18: Kindheit in Deutschland verbracht und jedes Mal, wenn ich im Ausland gelebt habe, habe ich immer
00:04:23: wieder das Gefühl gehabt, ich habe gar nicht so viel über dieses Land gelernt wie über mich und
00:04:27: meine eigene Kultur, über meine Prägung und über die unterschiedliche Wahrnehmung der gleichen
00:04:33: Dinge. Und ich weiß nicht, ich habe in Japan gelebt, also das war glaube ich meine größte
00:04:36: Erfahrung in diesem Zusammenhang. Ich durfte als Schülerin an einem Auslandsprogramm teilnehmen,
00:04:41: war das ein Jahr in Japan und damals war Japan, das waren die 90er Jahren, ich bin ja keine 25 mehr.
00:04:46: Damals war Japan eine aufschriebene Wirtschaftsmacht, da gab es viele Business Relations mit Japan.
00:04:52: Ich habe gedacht, es könnte mir auch ein bisschen was für die Zukunft bringen und ich war aber
00:04:55: immer schon unglaublich interessiert, gerade an Kundenkulturen. Und ich fand das toll und ich habe
00:05:03: aber dort immer wieder gemerkt, dass was für mich Schwarz ist, ist für einen Japaner weiß und
00:05:09: was und umgekehrt und habe mich sehr schwer getan, damit ich wieder zurückgekommen bin und Menschen
00:05:16: habe Urteilen hören über andere, egal ob das andere Kulturen sind oder ob das einfach andere
00:05:22: Einstellungen sind, wie immer, also diese diese Intoleranz und für mich kam das gerade nach einer
00:05:28: solchen Erfahrung als extreme Intoleranz an, dass man nicht sehen kann, dass was für mich Schwarz
00:05:33: ist, für den anderen weiß ist. Ja und warum ich das Buch wirklich, also auch selbst wenn man jetzt
00:05:39: nicht in einem Konzern arbeitet in der kulturell, was ich wichtig finde und das bringt jedem,
00:05:45: was dieses Buch zu lesen, wir haben ja auch in unseren eigenen Arbeitsumfeld ganz viele
00:05:52: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eben aus anderen Ländern kommen, die zwar auch in Deutschland
00:05:58: aufgewachsen sind, aber mit Migrationshintergrund und so weiter. Oder wenn man sich jetzt eben gerade
00:06:02: anguckt, die haben einige Berliner Kanzlei, das da ist ja, da kommt aus Polen, aus der Ukraine,
00:06:09: da kommt aus Amerika, da gehört eine Kollegin, die hat jetzt einen Inder der studierter Wirtschaftswissenschaften
00:06:16: und er arbeitet bei ihr, auch da nimmt es ja zu und da mal zu verstehen, warum der oder die so reagiert
00:06:26: und man vielleicht konfrontiert ist mit einer Reaktion und was ist das, wie die mir, schreibt die
00:06:33: Erinner auch immer wieder. Der größte Fehler, den du als Chef machen kannst, ist zu glauben, die
00:06:38: machen dir das zum Fleiß. Also man so antwortet ja nicht, dass eine Frechheit so ungefähr,
00:06:44: was fällt dem ein oder traut er sich nicht sagen, also wir kommen gleich zu dem Beispiel, da steckt
00:06:50: so viel kulturelles Wissen dahinter, was in dem Buch eben aufgeklärt wird, was ich unglaublich
00:06:56: hilfreich finde im Zusammenhang mit jedem miteinander. Ja, definitiv erleben einfach in
00:07:04: einem multikulturellen Umfeld. Das ist so in unserem Alltag begegnet uns das tagtäglich, ob wir
00:07:09: jetzt tatsächlich essen gehen oder ob wir irgendwo einkaufen, ja selbst in unserem privaten Leben
00:07:13: und im beruflichen Alltag sowieso. Und ich finde einfach, ich glaube der erste Schritt ist schon
00:07:19: eine enorme, dass man sich dessen bewusst ist, dass man gegenüber nicht nur aus rein persönlichen
00:07:24: Gründen handelt, sondern dass vielleicht kulturelle Gründe, der Hintergrund seiner Handlungen sind
00:07:30: und seiner Ansätze zur Arbeitswelt. Ich muss immer wieder gerade das Buch einmal auf Englisch
00:07:38: gelesen. Für die Hörerinnen und Hörer, damit das Verständnis da ist, was wird da beschrieben?
00:07:50: Erin hat das in acht Bereiche aufgeteilt, die zähle ich jetzt einfach mal auf die Schnelle
00:07:57: runter aus und dann gehen wir mal ein paar von denen durch, ich weiß nicht ob wir alle schaffen,
00:08:01: aber zumindest so mal blinks in die einzelnen. Und sie macht es mit einer Skala, also sie sagt
00:08:09: immer auf einer Achse von links nach rechts, gibt es immer zwei Gegenpole, zwei extreme und erklärt
00:08:18: auch immer die entsprechenden Pole und auch eben sehr spannend und auf dieser Achse positioniert sie
00:08:25: auch die einzelnen Länder, sodass man gucken kann, wo steht Germany, wo ist USA, wo ist Großbritannien,
00:08:33: wo ist Indien. Also sehr hilfreich, wenn man das dann nachvollzieht. Erster Punkt ist Kommunikation.
00:08:39: Zweiter Punkt ist Feedback. Wie geben wir Feedback? Das Dritte ist, wie überzeugen wir andere? Das
00:08:49: Vierte ist, wie entscheiden wir? Fünftens ist, wie bauen wir Vertrauen auf? Sechstens, wie kritisieren
00:08:56: wir? Wie sind wir gegen was? Und siebthens ist Scheduling, also wie ist unser Zeitverhalten.
00:09:02: Also das Achtens. Und allein, da habe ich noch so gedacht, wow, jetzt bin ich total geflescht,
00:09:12: weil wenn du dir die acht Punkte nimmst und daraus dein persönliches Unternehmen Handbuch
00:09:18: machst, so arbeiten wir hier. Und diese Punkte abarbeitest, dann hast du ja ein tolles Miteinanderhandbuch
00:09:26: und kannst von vornherein kommunizieren, so ticken wir. Also das war so eine Idee, die ich dann beim
00:09:33: Lesen hatte, wo ich mir dachte, auch dafür lohnt es sich wirklich, dieses Buch durchzulesen.
00:09:38: Definitiv. Also ich finde, ich habe jetzt von einigen Steuerkanzleien mitbekommen, dass die Leitbildentwicklung
00:09:44: gerade betreiben. Das ist ja jetzt auch ein ganz großes Thema und ich finde, das habe ich nämlich
00:09:48: auch gedacht, als ich das so gelesen habe, wie gesagt, klar, das ist ja eigentlich die Punkte,
00:09:51: die du zur Leitbildentwicklung hernehmen kannst und an denen du dich weiter langhangeln kannst.
00:09:57: Ja, so der Punkt. Ja, genau. Und nur um das auch noch mal zu betonen, das macht die Erin auch in
00:10:03: ihrem Buch am Anfang, weil natürlich ist es jetzt Persönlichkeit oder ist es Kultur, was prägt
00:10:10: uns und da sagt sie, da gibt es nicht entweder oder, sondern es ist halt auch immer beides. Also
00:10:15: das muss man natürlich auch klar haben. Natürlich, wenn jetzt Germany auf der Skala ganz links ist,
00:10:21: gibt es natürlich einzelne Personen, die abweichend davon, woanders sich befinden. Aber so eine
00:10:28: Grundprägung haben wir eben auch und mit unserer Kultur mitbekommen. Ja, das ist richtig. Was vielleicht
00:10:36: auch wichtig ist zu erwähnen, wo sie nicht so ganz tief reingeht, ist in multikulturelle Familien.
00:10:43: Das gibt ja bei uns, also wir leben jetzt jetzt zum Beispiel in Straßburg, unglaublich viele
00:10:46: Familien hier in diesem Umfeld der EU, die sind natürlich, die sind Eltern aus verschiedenen
00:10:54: Ländern, aus verschiedenen Kulturkreisen. Das sagt sie auch zu Beginn, dass sie das nicht noch
00:10:58: eingehen, da betrachtet hat hier, weil das grundsätzlich, das ergibt sich in der Logik,
00:11:02: dass es immer ein Mischverhältnis gibt. Genau. So, und wir fangen einfach mal an mit dem ersten
00:11:09: Punkt, da habe ich sehr viele schöne Punkte rausziehen können, Kommunikation und das war mir nicht
00:11:16: bewusst, dass das, ich weiß nicht ob es linkwistisch so auch erklärt wird, aber sie sagt, es gibt
00:11:22: Kulturen, die sie nennens Low Context und High Context Kulturen. Was bedeutet das? Low Context
00:11:30: Kulturen, die sind dann von mir aus gesehen jetzt links auf der Achse und rechts sind die High
00:11:38: Context. Low Context bedeutet einfach, es wird klar eindeutig präzise kommuniziert und High Context
00:11:48: bedeutet, es wird immer zwischen den Zeilen kommuniziert und es fand ich unglaublich interessant,
00:11:56: das war mir so gar noch nicht bewusst, weil sie zum Aufzeigen, man kann das sogar am
00:12:05: Wortschatz festmachen, wie viel Wörter verwendet ein Land oder hat ein Land als Wortschatz und
00:12:12: ist es dann Low Context oder High Context und der Unterschied zum Beispiel ist, ich habe extra noch
00:12:17: mal perplexity gefragt, übrigens sagt man jetzt künftig nicht mehr ich Google es, sondern ich perplexity,
00:12:24: das wäre mal noch eine neue Wortschöpfung. Und ich habe es mir rausgeschrieben, sie macht
00:12:37: ja das Beispiel Deutschland, England und Frankreich. England hat größenordnungsmäßig einen
00:12:45: Wortschatz von 500.000 Wörtern, das ist eine Low Context, also sie haben viele Wörter, um alles
00:12:53: klaus zu drücken, Frankreich wusste ich nicht, hat nur 60.000 und da läuft alles zwischen den
00:13:00: Zeilen und noch besser habe ich jetzt nämlich nachgeguckt. Portugal hat 500 bis 600.000 Wörter
00:13:08: im Wortschatz und Japan nur 40 bis 50.000, auch wieder Japan, absolutes und in Japan heißt es auch
00:13:18: noch Listening to the Air, also die Atmosphäre spüren und zuhören, also auch da die Handelbegriffe
00:13:28: auch noch dafür, die es bei uns gar nicht gibt und das fand ich total faszinierend. Ja super
00:13:33: spannend und ich fand das, das war für mich ein Wahnsinnsaha-Erlebnis, weil ich ja in einigen
00:13:38: dieser Länder selber gelebt habe und ich gedacht habe, oh Mann, ich war der Elefant im Porzellanladen,
00:13:43: hätte ich das mal früher gewusst, hat mich immer für interkulturell recht fit gefühlt. Ich habe
00:13:51: durchaus gelernt, also ich habe, als ich japanisch gelernt habe, war das für mich durchaus erst mal
00:13:56: eine Hürde, dass viele Wörter gleich sind, beziehungsweise dass es gar nicht so viele Wörter
00:14:02: gibt, um eine Sache zu beschreiben, wir haben im Deutschen ja sehr exakt beschreiben als unsere
00:14:07: Poesie und wir haben eine Literaturgeschichtliche Entwicklung hinter uns in diesem Land, dass
00:14:11: wir mit Sprache so viel machen und das ist, wenn man, wenn man in Japan ist, ist eben reinen von den
00:14:17: Wörtern hier nicht übertragbar, aber da passiert halt viel mehr, da passiert eben mehr als nur das
00:14:23: Wort weiterzugeben, sondern da passieren halt Blicke, Tonlage und so weiter und so fort,
00:14:30: listening to the air, super, super spannend, wie ihr das hier beschreibt und was mich sehr gewundert
00:14:35: hat, ich weiß nicht, wie es dir ging, wie hättest du den Frankreich eingeschätzt? Gar nicht so,
00:14:40: also ich hätte nie gedacht, also ich lerne gerade französisch, ist aber eine andere Geschichte
00:14:45: und wir sind aber, wir sind sehr gerne in Frankreich unterwegs, aber ich hätte nie gedacht, dass die so
00:14:50: eine High-Context-Kultur haben, im Sinne von da läuft ganz viel und zwischen den Seiten und sie haben
00:14:58: auch, also in Frankreich gibt es dafür auch mehrere eigene Begriffe, wie ich sage immer nur zwischen
00:15:03: den Zeilen, ich glaube sonst kennt man den deutschen begegnen Begriff, aber "so entendue" oder
00:15:09: "le d'euxième degré" und das finde ich dann auch, wieder du merkst dann ja anhand dieser Begriffe,
00:15:15: dass das eine Bedeutung hat in dieser Sprache, dass eben zwischen den Zeilen kommuniziert wird,
00:15:20: ja, hätt ich auch, war ich verblüfft? Ja, war ich total geflasht, das hätte ich auch nicht gedacht,
00:15:25: wir leben unter anderem auch in Straßburg, jetzt gut, Straßburg kann man jetzt nicht unbedingt
00:15:30: gleichsetzen, sicherlich mit Rest Frankreich, aber trotz allem war das für mich, das war für
00:15:35: mich eine der überraschendsten Dinge tatsächlich in diesem Buch, dass Frankreich als High-Context-Kultur
00:15:40: gilt. Ja, und was ich aber im Buch auch immer total schön finde, also bei diesen einzelnen Themenbereichen,
00:15:48: sie erklärt auch immer, warum das so ist oder ich weiß jetzt nicht, ob das eine wirklich nachgewiesene
00:15:55: wissenschaftliche Erklärung ist, aber zumindest nähert sie sich eine Erklärung an und sie sagt
00:16:00: zum Beispiel an der Stelle, wo dann liegt das, eine High-Context-Kultur ist einfach eine Kultur,
00:16:08: die schon lange existiert, also wo einfach dieses Verständnis miteinander schon auf sich auf
00:16:15: Jahrhunderte gründet und macht ein sehr schönes anschauliches Beispiel, nämlich nimm ein Ehepaar,
00:16:23: die 30 Jahre verheiratet sind, die gucken sich einmal in die Augen und wissen, was der andere denkt,
00:16:29: die müssen das nicht aussprechen und genau das ist diese Effekt von den High-Context-Kulturen,
00:16:40: dass die eben, die müssen nicht exkluziert dazu sagen, was sie denken, weil klar ist,
00:16:46: dass der Andere das weiß, dass er das mitbekommt. Das heißt ja dann auch eigentlich, dass alle
00:16:52: Inselstaaten kulturell ja eigentlich auch immer grundsätzlich eher High-Context sind,
00:16:57: aber auch grundsätzlich in der historischen Entwicklung. Also ich fand auch sehr spannend,
00:17:00: wie sie zu diesem Beispiel, das ist natürlich super plakativ und war wirklich hilfreich,
00:17:06: wie sie das auch noch historisch begründet. Also wie sie vieles übrigens in diesem Buch
00:17:11: bezieht es immer wieder auf die historischen Hintergründe, die Entwicklung dieser Kulturen,
00:17:17: die Vermischung auch mit anderen Kulturen oder eben nicht mit anderen Kulturen und so die
00:17:24: wesentlichen Punkte in der Geschichte und also zusätzlich zur sozialwissenschaftlichen,
00:17:28: anerkannten sozialwissenschaftlichen Forschung bringt sie eben auch so die Historie dazu und
00:17:33: das fand ich sehr spannend, weil das natürlich sehr gut erklärt und aufzeigt, warum zum Beispiel
00:17:40: Japan eine High-Context-Kulture ist, das ist geografisch allein auch schon bedingt und dann
00:17:45: historisch und warum die USA das eben nicht sind, wo dann die Settler eine ganz andere Lebensform hatten,
00:17:52: die sind da hin und haben dann auch einen ganz anderen Aufbau betrieben. Sie sind viel
00:17:57: jünger in ihrer Geschichte und sind da ja auch schon multikultig gewesen, die mussten sich ja
00:18:01: irgendwie zusammenraufen und haben dadurch das ja nur mit Klarheit geschafft, mit ganz eindeutiger
00:18:08: Kommunikation und Missverständnisse zu verhindern und zu vermeiden. Das finde ich in diesem Buch
00:18:13: unglaublich toll. Also ich finde einfach ihre Art, wie sie dieses Buch aufbaut, finde ich,
00:18:18: macht es zu einem super spannenden und gleichzeitig leereichen Objekt. Und lustig auch.
00:18:27: Genau. Und was mir da auch dann klar geworden ist, also ich weiß ja nicht, ich lese auch sehr
00:18:35: viel amerikanische Sachbücher und jedes Mal denke ich mir, oh my, jetzt sagt er das zum
00:18:41: dritten Mal, das kann man jetzt aber auch mal kürzer haben und dann schreibt Erin, das muss
00:18:47: ich einfach vorlesen, was so gut ist. The traditional American rule for successfully
00:18:52: transferring a powerful message to an audience, also wie erklärt man jemandem was in Amerika,
00:18:59: tell them what are you going to tell them, then tell them, then tell them what you've told them.
00:19:06: So, muss ich einfach fünfmal sagen und immer wieder, tak tak tak, ja genau, so ist es, nervt mich
00:19:13: total, ich finde es immer ruhig, meine Güte, die 300 Seiten hätten wir auf 150 auch untergebracht.
00:19:20: Ja oder auch Präsentationen, wo du denkst, danke, ich hab's jetzt verstanden, ich brauch
00:19:25: nicht nochmal. Es wäre mir interessant zu sehen, wenn man in der Next Step, wie das in der Filmbranche
00:19:33: ist, weil mich das bei Filmen manchmal auch tierisch nervt, wo ich denke, Leute jetzt habt
00:19:37: ihr mir ein Charakter vorgestellt, können wir jetzt bitte weiter machen und gerade bei großen
00:19:42: Hollywood-Blog-Bas dann, wäre mir interessant zu sehen, ob das tatsächlich auch auf dieser
00:19:46: amerikanischen Prägung geruht. Ja genau und da kommt auch ein Beispiel, weil sie auch in dem
00:19:53: Zusammenhang erklärt, wie funktioniert die Meeting-Kultur und sie vergleicht England und
00:20:00: Frankreich und vielleicht um das auch nochmal dazu zu sagen, das betonen sie auch immer wieder
00:20:04: und das ist auch wichtig an der Stelle. Es geht nicht um die absolute Position auf der Skala,
00:20:10: sondern immer darum, wo stehst du mit deiner Kultur im Verhältnis zu einer anderen Kultur
00:20:17: und je nachdem musst du anders agieren und umgehen mit denen und das wusste ich auch nicht. Also
00:20:25: England, würde ich mal sagen, ist dann Deutschland sehr nahe von der Meeting-Kultur her, was passiert
00:20:30: da, es wird was besprochen, dann wird zum Abschluss zusammengefasst, was haben wir besprochen,
00:20:37: was sind die To-Do's, wer hat was zu tun und dann geht man auseinander und sie war in Frankreich bei
00:20:43: einem Meeting dabei und hat halt gedacht zum Schluss, ja okay jetzt kommt dieses Recap und was ist
00:20:49: passiert, eh voilà, alle stehen auf, umarmen sich, waren tolles Meeting und gehen, keiner sagt was
00:20:56: von wegen, wer hat jetzt was zu tun, das ist genau da dieses, das ist ein Selbstverständnis bei
00:21:01: den Franzosen, das muss man nicht wiederholen, das ist genau diese High-Kontext und sie war
00:21:09: so völlig verblüfft und beschreibt es halt so nett nach dem, was ist jetzt hier los, wer tut
00:21:15: jetzt was und wie funktioniert und passiert dann auch wirklich was, also für dich so spannend,
00:21:22: das dann eben in diesen Vergleichen dann mitzulesen. Ich habe mir dann oft gedacht, gerade das Beispiel,
00:21:29: dass du bringst, das habe ich selber erlebt, ich habe einmal in einem deutsch-französischen
00:21:33: Team gearbeitet und da hat es nur geknallt, also vor allem auf höheremm, auf höheremm,
00:21:39: auf höheremm Funktionsebene, auf die Führungskräfte haben sich miteinander nicht verstanden und
00:21:43: jeder hat über den anderen gemorst, die Franzosen über die Deutschen, die Deutschen über die
00:21:46: Franzosen, wäre da einmal so ein Coaching gewesen, der hätte einmal die Möglichkeit wahrgenommen,
00:21:53: sagen, es ist vielleicht überhaupt nicht Themen bezogen, sondern vielleicht haben wir hier ein
00:21:57: kulturelles Problem, weil das ist ja so eindeutig in zwei Lager geteilt, hätte man glaube ich damals,
00:22:01: also hätte, hätte Fahrradkette, aber hätte man das damals glaube ich anders lösen können und ich
00:22:05: finde es gut, dass das Bewusstsein heute deutlich stärker ist in solchen internationalen Teams,
00:22:12: dass wir interkulturell uns auch weiterbilden müssen. Ja, ganz genau und das ist auch das
00:22:19: schöne bei den einzelnen Kapiteln gibt sie dann auch Empfehlungen, also wenn du in einem
00:22:25: multikulturellen Umfeld arbeitest, welche Kultur solltest du adaptieren, damit alle damit klarkommen
00:22:34: und natürlich, das ist das wichtigste überhaupt, kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren,
00:22:39: also drüber reden und sagen, aha okay, ihr seid aus Frankreich, aus England, wir haben unterschiedliche
00:22:44: Auffassungen zu den bestimmten Punkten, deshalb werden wir so und so damit umgehen, damit ihr euch
00:22:50: nicht wundert und so weiter und so fort, also dieses klar sagen was Sache ist, also da sagt es ja,
00:22:56: in multikulturellen Teams ist die Low Context Kultur die richtige, also klar präzise sagen, man
00:23:07: muss es den anderen dann einfach nur mitteilen, dass man so kommuniziert. Ja, ich glaube es ist
00:23:12: ein ganz ganz wichtiger Punkt, den ich rausgezogen habe, ist auch, dass man über seinen Führungsstil
00:23:19: kommuniziert, also dass man nicht nur führt oder nicht nur managt, sondern dass man wirklich,
00:23:24: wenn man ein internationales Team hat und das ist was das schreibe ich mir jetzt in Zukunft viel,
00:23:29: viel mehr auf die Fahranäte, dass wir sagen, hör zu, wir sind ein interkulturelles Team,
00:23:34: mein Ansatz ist so und so und ich mache das so und bitte lass uns den Kommunikationskanal offen
00:23:42: halten, falls es Fragen gibt oder Unsicherheiten, lass uns darüber sprechen und das wirklich klar
00:23:48: machen, sie beschreibt ja auch weiter hinten im Buch, dass ihr das selber passiert ist,
00:23:52: in einem schwedischen Umfeld, dass ihr Chef zwar gesagt hat, ich führe so und so und das ist
00:23:58: mein Kommunikationsstil, da ging es mehr um Entscheidungsfindung und Hierarchien und diese
00:24:05: Konsensus oder Top-Down und dann hat sie das trotzdem nicht verstanden, weil sie halt doch so
00:24:10: amerikanisch geprägt war, dass sie einfach nicht wahrgenommen hat, wie sehr sie eigentlich
00:24:16: involviert war und ich finde, dass ist etwas, was wirklich hilfreich ist, also man kann ganz viel
00:24:22: rausziehen, also ich für meinen Teil konnte unglaublich viel rausziehen und was ich auch
00:24:25: wahnsinnig gut fand, ihre Empfehlungen, wie teile ich, also wie wann ist denn interkulturelles
00:24:31: Team gut und und wann, wofür kann ich interkulturelles Team gut einsetzen und wann sollte ich
00:24:36: vielleicht darauf verzichten, das fand ich einen ganz wichtigen Punkt und bringt sie relativ früh
00:24:40: schon, was sie sagt, wenn ich Kreativität haben will, dann sind multikulturelle Teams
00:24:46: super, weil die sich gegenseitig natürlich aus vielen Ecken der Welt Input bringen, wenn ich
00:24:52: aber effizient gesteuert bin, dann ist es besser eher monokulturell zu arbeiten oder nur Menschen an
00:25:00: Positionen zu anderen Kulturen zu haben, die da auch ein gewisses Know-how mitbringen. Also das macht
00:25:06: dahin, in der Teamstruktur drauf achtet, wen man an welcher Stelle einsetzt, auch wenn es um
00:25:13: Prozesse und Kommunikation geht. Ja, ganz genau und das ist gut, dass das anspricht, weil das ist
00:25:19: genau der Hintergrund auch, selbst wenn wir es kommunizieren und wissen, wir haben es mit einer
00:25:25: anderen Kulturen zu tun. Du kommst ja trotzdem nicht aus deiner Haut, es ärgert dich ja trotzdem oder
00:25:32: du denkst, oh nee, nicht schon wieder, da war ein so süßes Beispiel drin, da geht es um die
00:25:39: Hierarchien, ein mexikanischer Boss und dänische Mitarbeiter, Katastrophe auf der kulturellen
00:25:48: Ebene im Sinne, wenn es um Entscheidungen geht, weil die Mexikaner eher hierarchisch geprägt sind,
00:25:54: also der Best Boss entscheidet, sagt wo es lang geht und bei den Dänen ist halt alles egalitär,
00:25:59: alle sind beteiligt und der mexikanische Boss schreibt dann auch, also in dem Beispiel, der hat
00:26:05: ein Interview mit der Arene und sagt, ich weiß das und ich weiß das schon seit Jahren, aber ich
00:26:10: so oft sitze ich dann in dem Meeting und denke mir, Mensch, Jungs und Mädels, wisst ihr denn nicht,
00:26:17: ich bin der Boss, hört auf mir alles kaputt zu reden, ich habe kein Bock und das kann ich so
00:26:25: nachvollziehen, weil du kommst halt nicht aus dieser Haut raus, also insofern ist das der wichtige Punkt,
00:26:30: was du gesagt hast, ich muss gucken, wie ich mein Team zusammenstelle für welche Aufgaben,
00:26:36: weil du kommst ja trotzdem in dieses ich ärgere mich oder ich will das nicht oder ich arbeite
00:26:42: dann dagegen, genau. Ja, auf jeden Fall, wenn wir jetzt bei der Hierarchie angekommen sind, da hatte
00:26:48: sie auch ein Beispiel, ich kann mich jetzt nicht mehr erinnern, aus welchem Land, das war auch
00:26:52: aus einem europäischen Land eine Führungskraft nach China gegangen ist und dann mit dem Fahrrad
00:26:58: in die Arbeit fuhr und das für das
00:27:03: Team ein unglaublicher Affront war, weil was ja nicht berücksichtigt hat ist, dass das in
00:27:05: China, dass das auch sehr hierarchisch strukturiert, dass die Führungskraft auch
00:27:10: Repräsentationskraft ist für das Team. Je respektabler die Führungskraft ist,
00:27:17: mehr wert und Respekt bekommt auch das Team innerhalb eines Unternehmens, innerhalb einer
00:27:22: Organisation von anderen. Und das ist ein persönlicher Affront. So hat das das Team
00:27:27: empfunden, dass er sich nicht, wie Sicherheit gehört, mit den öffentlichen
00:27:31: Verkehrsmitteln oder beim Auto zur Arbeit begibt oder so als er stattdessen beim
00:27:34: Fahrrad fährt, was halt in China nicht unbedingt der Funktion entsprechend ist.
00:27:40: Und das muss er auch lernen. Er hat gesagt, das hat er gar nicht verstanden, warum
00:27:44: diese komisch waren zu ihm. Die Lernkurve ist dann schon da. Das Problem ist ja auch,
00:27:49: dass das nicht unbedingt offen kommuniziert wird in China. Wir haben ja auch da,
00:27:54: muss man, also dauert es, bis man dann merkt, was für Fehler man gemacht hat.
00:27:58: Ja, gerade, also wie du sagst, gerade in diesen Kulturen, die eben High-Kontext
00:28:06: sind, also die eben alles immer zwischen den Zahlen vermitteln, da gehört es sich
00:28:10: auch nicht, so was direkt anzusprechen. Da kommt dann beim Punkt Feedback und
00:28:16: Kritik geben ganz viel dazu. Und das heißt, selbst wenn er seine Mitarbeiter
00:28:21: fragt, da kommen auch mehrere Beispiele im Buch, da werden Mitarbeiter gefragt, ja
00:28:25: sag doch mal, gib doch mal Feedback, was haltet ihr denn davon und so weiter? Da
00:28:29: sagt ja keiner was. Und sie ist, also wir springen jetzt in den einzelnen
00:28:34: Punkten herum, wir schaffen sowieso nicht alle acht zu besprechen, haben nämlich
00:28:38: was Neues gelernt. Ich kannte nicht den Entscheidungsprozess in Japan, der
00:28:44: Ringi heißt. War mir neu, kanntest du das? Oder gut, wenn du in Japan warst,
00:28:49: hast du davon schon gehört gehabt? Nein, ich war als Schülerin dort und ich habe,
00:28:55: als ich bin dort auf eine High-School gegangen, ich habe dort in einer Familie
00:28:58: gelebt. Ich habe aber und deshalb musste ich auch genau da unglaublich schmunzeln, ich
00:29:04: habe da in einer Familie gelebt, die selber auch sehr viel gereist sind in der
00:29:09: Welt, aber trotzdem sehr traditionell waren und die haben so viele Elemente aus
00:29:14: verschiedenen Kulturen auch bei sich in der Familie gehabt. Und ich habe das in
00:29:18: diesem Buch, ist das geil, alles wieder so hochgekommen, da konnte ich hier dann
00:29:21: Situation erinnern. Eine Erkenntnis war aber, ich habe bestimmt sechs Monate
00:29:26: lang, war ich wirklich der Elefant im Porzellanladen und habe nur Fehler gemacht,
00:29:30: habe falsch gesprochen, mich falsch verhalten, aber es hat mir kein Mensch
00:29:35: gesagt und irgendwann hat mich dann mal meine Gastmutter zur Seite genommen und
00:29:41: hat gesagt, also ich muss jetzt mal ganz ehrlich sein,
00:29:44: lass uns das mal besprechen. Und dann hat sie mir ein richtiges Coaching gegeben
00:29:49: und ich war total überrascht, ich wusste als 17-Jährige damals nicht,
00:29:54: hm, finde ich das jetzt gut, so ein bisschen war ich auch pikiert und
00:29:57: gleichzeitig war ich aber auch froh und erschüttert, weil ich habe alles falsch
00:30:01: gemacht und sie hat es mir endlich mal gesagt und das ist aber auch tatsächlich
00:30:05: sehr japanisch, eine Panne hätte mir nie erklärt, was für
00:30:11: Fähläche gemacht habe und dann ging es natürlich auch um Enttaltungsbindung innerhalb der
00:30:15: Familie, das ist genau den Ringierabend, das ist sehr interessant.
00:30:18: Ja, ich erkläre gleich, was Ringier ist und wie es funktioniert, aber was
00:30:23: jetzt einfach genau da wieder mit rein spielt ist, es gibt ja ein ganzes Kapitel
00:30:27: über Feedback geben, was genau da du schilderst und da gibt es eben die zwei
00:30:33: Seiten im Prinzip indirektes Feedback geben oder explizites, also direktes
00:30:39: Feedback geben und auch da hätte ich auch wieder nicht gedacht, dass die
00:30:42: Franzosen und die Amerikaner da komplett wieder konträr auf den Achsen sind,
00:30:48: weil bei den Amerikanern, sie sagt so schön, du musst nette Sachen sagen,
00:30:56: bevor dann irgendwie mal ein bisschen die Kritik kommt, also es wird immer in
00:31:01: Watte gepackt, das hat sich er etabliert als die Sandwich-Technik.
00:31:05: Das ist ja unamerikanisch und auf der anderen Seite gibt es eben Kulturen,
00:31:13: da sagst du einfach gerade "Herauch, Mensarbine", das hat mir jetzt aber nicht so
00:31:16: gepasst, kannst du es mal abstellen, da wird auch mal einen Schlagabtausch
00:31:21: gegeben und hinterher man nimmt sich das nicht böse, sondern ja, das ist doch gut,
00:31:26: toll, dass ich jetzt weiß, wo ich dann nicht bin und das wieder zusammen zu
00:31:30: bringen fand ich unglaublich spannend und da ich habe so gedacht, da gibt es
00:31:35: im Buch eine Aufstellung, eine Tabelle, was die Engländer sagen und in Wahrheit
00:31:44: meinen und was die Holländer sagen und in Wahrheit meinen und was die Holländer
00:31:50: dann verstehen und einfach nur, wenn ein Engländer sagt "With all due respect",
00:31:55: also mit allem gebotenen Respekt, meint der Engländer, ich glaube du liegst
00:32:00: falsch, was hört der Holländer? Oh, er hört mir zu, er findet es gut.
00:32:07: Wie man einfach über diese Worte, über diese Ausdrücke komplett da leben liegt,
00:32:13: wenn man mit jemandem aus einer anderen Kultur sich unterhält, ist also diese
00:32:17: Aufstellung habe ich mich sehr amüsiert, aber sie ist einfach total gut, um das
00:32:21: nochmal vor Augen zu führen, was da passiert.
00:32:24: Ja, definitiv, das habe ich ja auch selber in UK oft erlebt, dass man sagt
00:32:29: "I really have to have a cup of tea one day" und dabei meinen die das gar nicht so
00:32:33: und wenn du auf der Tür stehst und klingelt, gucken sie dich mit großen Augen an.
00:32:37: Aber ringi, genau, also erzähl mal, das ist nämlich super spannend.
00:32:43: Das ringi, ja genau, und zwar genau aus dem Grund, weil die eben Feedback nicht direkt geben,
00:32:52: weil das in deren Kultur als unhöflich gilt, weil das absolutes Tabugu ist,
00:32:57: haben die sich einen eigenen Entscheidungsprozess entwickelt, der,
00:33:03: ich finde ihn total toll, also ich finde ihn richtig gut, der bottom abgeht.
00:33:09: Also eine Idee, irgendein Mitarbeiter hat eine Idee, dann bildet er erst mal ein Team
00:33:14: von Gleichrangigen, mit denen bespricht er die Idee, dann wird diese Idee an andere
00:33:21: Teams von Gleichrangigen, also je nachdem wie groß natürlich die Firma ist, gegeben.
00:33:25: Dort wird sie kommentiert, vielleicht verändert, nochmal angepasst.
00:33:30: Erst dann geht sie eine Stufe höher, dort passiert wieder auf dieser Ebene das Gleiche,
00:33:36: bis es dann irgendwann dem Boss als Idee von allen vorgelegt wird.
00:33:41: Das finde ich irgendwie sehr klug, im Sinne auch von, da kommt halt dann auch jeder zu Wort.
00:33:47: Also da ist auch jeder beteiligt, sie schreibt in dem Kapitel, wo so Entscheidungen geht,
00:33:54: es gibt Entscheidungen, also Decisions mit einem kleinen D und mit einem großen D,
00:33:59: das finde ich auch sehr schön bildlich, wo man sagt, das große D bedeutet,
00:34:04: okay, die Entscheidung wurde getroffen und dann gilt sie und das erzeugt dieses Ringy.
00:34:09: Und es gibt auch Entscheidungen mit einem kleinen D, da wird halt mal einer sagt was,
00:34:13: die Amis machen das anscheinend so, der Boss hat eine Idee, wirft sie rein,
00:34:19: ist die Entscheidung von einem getroffen schnell, aber sie kann sich im Laufe der Zeit
00:34:24: ganz leicht auch wieder ändern.
00:34:25: Also die verändert sich im Laufe der Zeit, Entscheidungen mit einem großen D sind fix,
00:34:31: weil sie vorher mehr Zeit im Prozess gebraucht haben.
00:34:35: Absolut und um das Beispiel mit der Familie dann mit dran zu hängen,
00:34:39: das habe ich auch privat erlebt, dass die Kinder, wenn es um Entscheidungen wie zum Beispiel
00:34:44: mal einen Urlaub fahren oder so, dass ich das live erlebt habe und es auch sehr spannend fand,
00:34:50: dass die Kinder untereinander diskutieren.
00:34:52: Die Familie hatte drei Kinder, das sagen, ja, wir könnten noch da und da hin,
00:34:55: dann benden die sich an die Eltern, wir würden gern da und da hin,
00:34:59: haben aber schon unter sich ein Konsens getroffen und da haben wir mal die Großeltern
00:35:02: mit dem Haus gewohnt, dann das den Eltern präsentiert,
00:35:05: dann haben die Eltern das untereinander diskutiert und dann wurde das dann die
00:35:08: Großeltern weitergegeben, weil die hatten jetzt endlich die letztendliche Entscheidung.
00:35:12: Also das heißt, das wird, das ist ja bei den Japanern, ist das einfach integriert,
00:35:16: das ist so eine Alltagsthematik.
00:35:18: Wo würdest du uns denn als Deutsche sehen?
00:35:22: Also warte mal, da habe ich jetzt gar nicht im Kopf, wo sie es auf der Skala verortet hat.
00:35:28: Aber wir sind Consensual und Top Down, das waren so diese zwei Extreme der Skala, ja?
00:35:33: Ja, genau. Aber also zumindest werden Diskustüren, also eher Consensual.
00:35:40: Also absolut.
00:35:42: Absolut. Ja, da bringen Sie auch so schöne Beispiele.
00:35:45: Ja, wir sind und das fand ich super, super spannend, wir sind da wie die Japaner.
00:35:51: Wir sind eher hierarchisch strukturiert, aber in unserer Entscheidungsfindung
00:35:57: Consensual, also sprich gemeinschaftliche Entscheidungen werden dann, wenn die dann
00:36:06: getroffen sind, aber auch ungesetzbar. Also das steht dann.
00:36:10: Wir haben eine Strategie entwickelt, die wurde abgenickt und dann steht die.
00:36:13: Im Gegensatz zu Amerikanern, die nicht hierarchisch sind, aber sehr top down.
00:36:18: Und ich habe immer, wenn ich mit Amerikanern gearbeitet habe oder amerikanische
00:36:24: Vorgesetzte hatte, immer dieses Problem gab. Ich weiß, dass und das ist, was du vorher
00:36:29: beschrieben hast, das Bauchgefühl regt sich dann aber trotzdem jedes Mal.
00:36:33: Und ich sage, Moment, wir haben doch was entschieden.
00:36:36: Wie kann denn das jetzt, eine Woche später wieder völlig anders sein?
00:36:40: Jetzt habe ich alles gemacht, um diese getroffenen Entscheidungen umzusetzen.
00:36:44: Die Ressourcen bereits stellen alles und eine Woche später ist alles wieder anders.
00:36:50: Und das ist das, was wir zu Beginn gesagt haben. Selbst man sich das im Bewusstes,
00:36:54: man ist geprägt und dann ja und das erklärt glaube ich auch einiges.
00:36:59: Ich werde nämlich, das muss man leider dazu sagen, in diesen interkulturellen
00:37:02: Teams muss ich mich jetzt heute mal ein bisschen rechtfertigen dafür, dass unsere
00:37:06: Prozesse in Deutschland so langsam sind, dass viele so lange dauert,
00:37:10: administrativ und so weiter. Und als ich das gelesen habe, ich sage,
00:37:15: eigentlich müsste ich jedem nur dieses Skala zeigen. Wir sind ja lernfähig,
00:37:21: aber vielleicht können wir uns ja alle so ein bisschen aufeinander zubewegen.
00:37:24: Das muss so in solchen Teams auf jeden Fall tun. Das kannst du aber nur, wenn du dir
00:37:29: nicht mehr groß bist. Ja genau, was mir dabei jetzt aber auch einfällt und nochmal
00:37:33: klar wird, also genau dieses, wie treffen wir Entscheidungen und wie gehen wir dann
00:37:39: mit Veränderungen von Entscheidungen um. Es gibt eben sehr viele, also gerade weil
00:37:45: so viel amerikanische Fachliteratur, also so Management Bücher auf dem Markt sind
00:37:51: und wo dann so Methoden nach Europa, nach Deutschland rüber schwappen.
00:37:57: Wo dann das gefeiert wird wie toll. Also diese Silicon Valley Philosophie zum
00:38:02: Beispiel ist in dem Sinne eine klassisch amerikanische, es wird eine
00:38:08: schnelle Entscheidung getroffen, dieses Fail Fast und macht dann weiter dieses
00:38:12: Start-up-Denken. Dann wurde das ja abgefeiert auch hier und das müssen
00:38:17: wir auch alle und jetzt machen wir hier unsere Agil Teams und Agil ist toll,
00:38:21: gar keine Frage. Aber trotzdem, warum fällt uns das so schwer, weil wir halt in
00:38:28: unsere Kultur geprägt sind, dass das geht doch nicht. Wir können doch jetzt nicht
00:38:33: eine Entscheidung heute treffen und in drei Tagen machen wir eine Kärtwendung.
00:38:38: Da zieht uns ja die Fußnägel hoch und genau das ist es. Also man kann auch
00:38:43: dann bestimmte Methoden nicht eins zu eins eben übertragen auf unsere Kultur
00:38:49: oder auf eine andere, sondern man muss immer gucken, was davon funktioniert bei
00:38:53: uns, warum und wie und warum eventuell nicht. Was gibt es da für kulturelle
00:38:57: Hindernisse? Ich glaube aber, dass man auch berücksichtigen muss, was ist eher
00:39:02: erfolgsversprechend. Und wenn wir uns mal anschauen, wie die Start-up-Szene in
00:39:08: Deutschland ist im Vergleich zu den USA zum Beispiel, dann muss ich sagen, so sehr
00:39:11: ich ja eigentlich in der Prägung Deutsch bin und so sehr ich Verlässlichkeit,
00:39:15: Innerführung und in der Entscheidungsfindung bevorzuge, sehe ich schon
00:39:20: auch, dass eine höhere Flexibilität und dieses Fail Fast auch andere Erfolge
00:39:26: bringt und ich glaube, dass wir allein dadurch, dass wir uns erst bewusst sind,
00:39:30: dass wir hier kulturell geprägt sind und dass es eine andere Möglichkeit gibt,
00:39:34: sind wir aber auch lernfähig und ich glaube, dass Agilität auch bei uns
00:39:38: möglich ist und ich glaube, dass auch wir Fail Fast Mentalität und schnellere
00:39:44: Entscheidungsprozesse durchaus auch bei uns einsetzen und einführen können.
00:39:50: Wir müssen es aber, wir dürfen sich nicht mit der Brechstange tun. Ich glaube, dass
00:39:54: wir wissen müssen, wo wir ansetzen, wie wir die Leute mitnehmen, wie wir das
00:39:57: Team mitnehmen, wie wir kommunizieren, wie wir alle integrieren. Also ich glaube,
00:40:02: das kannst du eben nur, wenn du weißt, du brauchst hier ein Schiff und ich glaube,
00:40:06: wir brauchen tatsächlich eine Veränderung hier in unserem Vorgehen.
00:40:10: Wir müssen Agila werden, wir müssen flexibler werden, nur müssen wir das
00:40:16: eben richtig anpacken und nicht mit dem Hammer sagen, so jetzt müssen wir alles
00:40:21: anders machen und das wurde halt in den 2000ern und so weiter war das natürlich
00:40:24: ein größerer oder 90er-Jahr noch. Ja, und so wie du es vorhin auch schon gesagt hast,
00:40:30: denke ich auch an der Stelle, du musst immer überlegen, wo passt so eine Methode?
00:40:34: Also bei Start-ups funktioniert es, aber wenn ich halt im operativen Geschäft
00:40:38: oder wenn ich an meine Steuerberater denke, ach jetzt machen wir mal Fail Fast und
00:40:43: Fehlerkultur wird so, ja wir arbeiten mal 80 Prozent auf der 80 Prozent Ebene, die
00:40:49: Bilanz, wenn 80 Prozent stimmt, dafür schneller fertig ist, macht ja nichts, weil
00:40:53: die Betriebsbeutigung wird dann entsprechend die Fehler finden. Das geht
00:40:57: natürlich nicht, sondern an welchen Stellen funktionieren welche Methoden
00:41:01: und dann kommt. Ja, also Thema Fehlervermeidung ist glaube ich auch
00:41:05: ein ganz wesentlicher Aspekt, gerade in der Steuerberatung, das sehen wir ja auch,
00:41:08: also von unseren Märkten, wir sehen natürlich auch die großen Unterschiede
00:41:11: der Märkte der Steuerberater in den USA zu Deutschland, also mit der grundsätzlich
00:41:17: ähnliche Strukturen und Workflows haben, aber an die ganz andere Rangensweise
00:41:20: an viele dieser Themen und das ist schon spannend und das kannst du nicht
00:41:24: adaptieren, also das musst du tatsächlich ganz regional auch angehen.
00:41:28: Ja, genau. So meine Güte, das macht so viel Spaß über dieses Kulturinten.
00:41:34: Wir legen jedem ans Herz, es zu tun, tolle Geschichten, tolle Erkenntnisse. Hast du zum
00:41:42: Abschluss noch eine Geschichte oder einen Punkt, wo du sagst, nach denen wollen wir
00:41:45: jetzt aber unbedingt noch los werden? Ja, ich habe also ich, was ich total, ich
00:41:49: muss eine Geschichte, die sie ganz zu Anfang bringt, die fand ich unglaublich
00:41:53: süß, es ging um diese Feedback-Methodik, wo sie erzählt, dass sie eine
00:41:58: Kundin hat, eine französische Führungskraft, die in die USA geht und die
00:42:04: die Time of a Life hat, die findet das total toll und hat es gefühlt, dass sie
00:42:08: wahnsinnig erfolgreich ist und hat richtig Spaß an diesem Job und ruft
00:42:13: dem Aaron an und es gibt immer noch so ein paar
00:42:16: Follow-up-Calls und ist total happy und Aaron spricht dann eben auch mit ihrem
00:42:20: Boss und das zeigt sich ein ganz anderes Bild. Der ist furchtbar verzweifelt und
00:42:24: ist gar nicht zufrieden mit ihren Leistungen und findet das ganz schlimm
00:42:27: und sagt immer, ich erkläre ihr das ständig, ich erkläre ihr das ständig und
00:42:30: sie versteht es einfach nicht und es ist ihr egal und sie nimmt das Feedback
00:42:33: nicht mit und sie ignoriert meine Kritik während die französische
00:42:38: Führungskraft, das gar nicht verstanden hat offensichtlich, dass es da
00:42:43: irgendeine Form von Kritik gibt, weil wie du vorher gesagt hast, dieses Handwich-
00:42:46: Methode Amerikaner geben Kritik in positive Messages verpackt und
00:42:54: ganz viel positive Messages und dazwischen ist dann irgendwo die Kritik,
00:42:59: man könnte ja doch mal darüber nachdenken, gewisse Dinge vielleicht anders
00:43:03: zu machen. Die Franzosen sind da genau anders, die sagen dir klipp und klar, sehr
00:43:10: direkt auch die Lehrer den Schülern, was sie nicht gut finden und sind aber
00:43:15: gleichzeitig mit Lob eher zurückhaltend. Es wird wenig gelobt, es wird aber sehr
00:43:19: deutlich kritisiert und bei den Amerikanern wird halt sehr viel gelobt
00:43:22: und in dem Lob ist irgendwo die Kritik versteckt und die haben sich überhaupt
00:43:26: nicht verstanden. Ich fand diese Story so plakativ und so lustig,
00:43:33: mit dem Schleid für diese Führungskraft, aber nachdem die darüber gesprochen
00:43:36: haben, war für beide Seiten klar, wie es weitergehen muss und sie konnten
00:43:42: dieses Thema lösen und ich fand es auch sehr positiv, weil ich denke, genau die
00:43:47: Message ist auch versteckt in dieser ganz frühen Geschichte, in diesem Buch, wenn
00:43:53: wir das auf den Tisch legen und wenn wir vielleicht auch mit einem Coach oder
00:43:56: mit jemandem, der uns da anleitet, Konflikt, grundsätzlich versuchen zu
00:44:01: lösen, gerade auf dieser Ebene, dann geht das auch und dann können wir weiter
00:44:06: machen. Ja, ganz genau. Sehr schön, ich fand es auch eine tolle Geschichte und ich
00:44:11: schließe auch mit einer meiner lustigsten Geschichte ist es beim letzten
00:44:15: Kapitel "Ventsum Scheduling", also um Zeitgefühl geht. Da sind wir Deutschen
00:44:23: natürlich ganz vorne auf der Skala von wegen pünktlich und es muss alles
00:44:28: geplant sein und langfristig im Vorhinein und es gibt eben insbesondere
00:44:33: afrikanische Länder, die sind halt auf der Zeitskala ganz woanders, nämlich da
00:44:39: ist die Zeit eher flexibel und da ist ein nigerianischer, weiß gar nicht was er
00:44:46: jetzt macht, ist er auch nicht so mit, der soll eine Rede halten, eben eine
00:44:51: Kinotspeech in Deutschland und er wird fünf Monate vorher bekommt er das Mail
00:44:58: von der Organisatorin dieses Kongresses, er soll bitte ankreuzen, was er zum
00:45:03: Mittag essen will, fünf Monate vorher und er schreibt es, woher soll ich jetzt
00:45:10: wissen, was ich in fünf Monaten essen will und dann schreibt er das, wo sich
00:45:14: nicht, das finde ich sehr lustig, er schreibt im rs aus dem muslimischen
00:45:18: Part von Nigeria und da gibt es auch keine fixen Ferientage zum Beispiel, sondern
00:45:25: der Präsident guckt in den Mond, er schreibt es so nett und wenn der Mond
00:45:30: richtig steht, sagt er Ferien beginnen jetzt und das ist deren Zeit empfinden
00:45:35: und das fand ich aber so süß, weil das kenne ich auch, ich bin ja auch öfter
00:45:39: als Referentin unterwegs und da wirst du drei Monate vorher musst du
00:45:43: ankreuzen, was du um zum Mittag essen willst, also da bin ich mal gar nicht
00:45:47: deutsch, ich sage immer, das weiß ich flüß ja noch nicht mal, was ich abends
00:45:51: essen will und da sieht man wirklich diese, diese Extreme bei dieser Skala, die
00:45:58: führen dann schon auch zu sehr lustigen Ergebnissen.
00:46:03: Ja definitiv, das fährt mir ja auch im Alltag schon, wenn mich mein Mann
00:46:08: morgens fragt, was ich am Abend essen will, bin ich auch schon überfordert.
00:46:12: Genau, sehr schön und also wirklich, das ist ein tolles Buch, das mir sehr viel
00:46:17: Spaß gemacht hat zu lesen und es kommt ja auch sehr viel wirklich über Sprache
00:46:23: auch drin vor, das fand ich spannend an der Stelle mit Linguistik und welche
00:46:27: Wörter werden, an welcher Stelle haben die welche Bedeutung.
00:46:30: Ich weiß nicht, ich geb dir jetzt noch einen kleinen Buchtipp, so als nette
00:46:34: Sommerlektüre und für alle Hörerinnen und Hörer, vielleicht kennst du es auch
00:46:39: schon, das Buch heißt Lost in Translation, sagt ihr das was?
00:46:43: Ja von der Ella Francis Saunders, das ist so herzgereißend süß, niedlich toll,
00:46:49: es werden einfach Worte aus Ländern gezeigt, die es nur in dieser Sprache gibt
00:46:56: und dann werden sie erklärt und es sind so schöne Worte dabei und dann gibt es
00:47:00: eine goldige Illustration dazu. Also ganz hervorragend kann ich jedem nur ans
00:47:06: Herz legen, holt euch dieses kleine Büchlein, auch das sagt ja was über ein
00:47:11: Land, über eine Kultur aus, hast du es da? Ich habe es nämlich geschenkt bekommen
00:47:16: und ich habe es angelesen und es liegt, es war eines dieser Bücher, die auf dem
00:47:20: Stapel liegen neben meinem Bett und ich habe es neulich ins Regal gestellt, aber
00:47:24: ja, aber ich nehme das zu Herzen, ich werde es noch mal rausziehen und über die
00:47:30: Sommerferien mal lesen. Ja genau, ich gucke mal ob ich
00:47:35: gerade, also genau, zum Beispiel gibt es ein griechisches Adjektiv, das heißt
00:47:42: Glasven, das ist von Weitz, das ist ein, das muss ich schauen, ich habe so ein Kindel,
00:47:50: da ist es immer so ein bisschen so rum, das ist Glasven ist ein zarkastisches
00:47:57: Lächeln, dem du nicht so leicht entkommst, also du lächelst dich halt eine Ah, ich weiß was du meinst und dann
00:48:05: so mit Augen zwingern und da gibt es ein eigenes Wort dafür, das finde ich total
00:48:09: Blue Smile heißt es übersetzt, aber wörtlich ein zarkastisches Lächeln.
00:48:15: Das ist süß, ja ich finde das super, super spannend, also da freue ich mich drauf, weil ich ja natürlich in unserem
00:48:22: deutsch-englischen Umfeld, das wir zu Hause auch haben, immer wieder merke, dass in dem englischen Sprachgebrauch
00:48:27: einige deutsche Wörter eingefallen, wie "Welschmerz" oder so klassische deutsche Wörter, die da auch
00:48:33: eine ganz eigene Bedeutung haben und also ist das auf jeden Fall super spannend, da freue ich mich drauf.
00:48:39: Ja, gut, Yivi, danke schön. Ja gerne, und jetzt muss ich ja noch was zum Abschluss erzählen, weil
00:48:44: das noch mal netterweise hier zu passt, ich war ja immer in London bei der Accountex und abends haben wir uns
00:48:50: getroffen, der Steuerbrathe der Martin, der dabei war, hat in London mal eine Zeit lang gelebt, hat
00:48:54: der Freund und haben uns zum Abendessen noch mit denen getroffen und dann saß neben mir ein Mann,
00:49:01: der ist in der Pflege tätig, also ist im Krankenhaus, kann es selbst so ein bisschen geplaudert und dann
00:49:07: sagt er zu mir, Angela, ich würde mal interessieren, was sind denn die drei klassischen Vorurteile, die
00:49:14: deutsche über Engländer haben? Das fand ich mal ein schöner Smalltalk, hab ich halt gesagt, ja von
00:49:21: wegen, sie stehen immer in der Schlange, sie sind immer freundlich und so hat er gelacht, ja, das kennt
00:49:25: er auch, und dann hab ich halt gesagt, na und was denken die Engländer über, über Deutschland?
00:49:29: Er sagt, ja, also das, was ich unbedingt loswerden muss, ich hab gehört, es gibt ja eine eigene Quizsendung
00:49:36: in Deutschland, wo es nur darum geht, dass man irgendwelche Obst- oder Gemüsesachen oder
00:49:43: irgendwas in möglichst zwei gleiche Hälften zerteilt, dass die gleich viel wiegen. Da ist mir
00:49:51: eingefallen, es gibt so ein paar Shows bei SchlagdienStar oder sowas, da gibt es das als kleine
00:50:00: Abteilung, da kriegst du eine Melone und du musst den zwei gleiche Teile, dass die gleich wiegen
00:50:04: teilen oder ähnliches, und das wird in England gerade korportiert, also das ist die typisch
00:50:11: deutsche Quizsendung. Manchmal frag ich mich jetzt an der kulturellen Ebene. Ja, darüber kann ich jetzt
00:50:23: am Rest des Tages nachdenken, das ist echt interessant. Was hat er denn sonst noch gesagt,
00:50:30: also abgesehen davon? Nein, also eben genau dieses immer superpünktlich, wobei das sind die Engländer
00:50:37: ja auch, sehr zurückhaltend, also sag ich mal so sachlich. Das fand ich auch nochmal gut,
00:50:45: tatsächlich das ist ein Wort, das so gar nicht übersetzt werden kann, das deutsche Wort für
00:50:52: Sachlichkeit, das Beispiel bringt sie auch im Buch. Das deutsche Wort, also zwar objektiv, aber in
00:50:58: den anderen Sprachen hat es eine andere Bedeutung, also dieses Sachlichkeit im Sinne von das Konter
00:51:03: in dem Zusammenhang von Überzeugen, von Persuasion, dass in der deutschen Kultur musst du erst mal die
00:51:10: Rahmenbedingungen erklären, also warum, wie bin ich zu dieser Erklärung gekommen, was hat dazu
00:51:16: hingeführt, wissenschaftliche Hintergründe, und dann kannst du deinen Argument bringen, das ist
00:51:21: die Sachlichkeit, und in anderen Kulturen ist es eben genau anders, wo du sagst, ich bringe erst mal die
00:51:26: Beispiele, und was ist ein tolles dabei, und warum machen wir das? Das ist so, das ist ein Nutzen,
00:51:31: und irgendwann hinterher kannst du noch erzählen, und übrigens passiert es auf der Studie xy. Ja,
00:51:37: du aber das ist was, ganz kurz, noch vor Abschluss, das ist was, das habe ich tatsächlich, das ist
00:51:41: mein tägliches Doing in der externen Kommunikation, auch wir sind ja natürlich gerade Accountex und
00:51:47: CoVe sind ja auch in Großbritannien, ich muss meinen Pfandern in Großbritannien genau gegensätzlich
00:51:53: aufbauen, zudem in Deutschland, weil in Deutschland zählen Zahlen, Daten, Fakten und nicht was irgendwer
00:51:58: erzählt irgendwelche Beispiele, das interessiert erstmal nicht Sachlichkeit, während in UK ist es
00:52:04: interessanter, was sagen denn andere? Gib mir mal Beispiele, also es ist komplett anders, auch in der,
00:52:11: also auch aus unternehmerischer Perspektive, wenn ich aus Teamperspektive ist es genau anders, und das
00:52:15: fand ich auch super spannend, dass genau das, was du gerade erklärt hast. Ja, genau, und es ist
00:52:20: egal, es haben wir eh schon überzogen, das bringt sie nämlich im Buch auch nochmal als Beispiel,
00:52:25: fand ich sehr, sehr einleuchten, das sind die zwei Herangehensweisen, wie du eine Sprache lernst,
00:52:31: fängst du mit der Grammatik an, lernst die einzelnen Wörter und dann kommst du ins Sprechen oder
00:52:37: machst du es umgekehrt, einfach nur sprechen, sprechen, sprechen, ganz ohne Grammatik und hinterher
00:52:42: erklärst, suchst du die Erklärung für, warum wird es eine so und so der Satz gebildet, also auch
00:52:49: wieder an der Stelle sehr, sehr aufschlussreich gewesen für mich, und insofern danke, liebe
00:52:55: Sabine, dass du mir dieses Buch empfohlen hast, weil ich habe es nicht gekannt vorher und hundertste
00:53:00: Sendung, das ist genau das, was ich so sehr an diesem Podcast schätze, dass mir Bücher vorgeschlagen
00:53:05: werden, auf die ich selber im Leben nicht gekommen wäre, und insofern bereichert es auch meinen
00:53:11: eigenen Wissensschatz und das ist so toll. Das ist toll, super, danke, danke nochmal auch für die
00:53:16: Einladung und ich habe jetzt natürlich noch alle deine Folgen, deine hundert Folgen abzuweit,
00:53:21: nein stimmt gar nicht mehr hundert, sondern nur noch neunzig, aber ich habe auch schon ganz
00:53:26: viele Bücher markiert auf Amazon, die ich jetzt unbedingt noch brauche, ich finde, das ist eine
00:53:30: super Plattform, ich bin ja auch so eine Liseratte und genieße es auch, ich bin ganz froh um deinen
00:53:35: Podcast und herzlichen Dank nochmal und herzlichen Glückwunsch zur hundertsten Sendung. Ja, danke
00:53:41: dir Sabine, also an die Hörerinnen und Hörer, ciao und bis zum nächsten Buch. Tschüss.
00:53:47: Das war's für heute, das nächste Buch steht schon im Regal. Auf Wiederhören bei der Lese Optimistin.
00:53:54: [Musik]